Zusammen ist man weniger allein
Kürzlich führte ich ein Gespräch mit meiner Freundin S. Sie ist seit einiger Zeit wieder Single und die Wohnungssuche gestaltet sich auch ob der aktuell hohen Mietpreise für sie schwierig. „Hältst du mich für verrückt, wenn ich mich nach einer Mitbewohnerin umsehe?“, fragt sie mich also. „Verrückt nicht, aber für mutig,“gebe ich zurück. Was, wenn die oder der Fremde ganz andere Vorstellungen von Sauberkeit und Ruhe hat, als man selbst, gebe ich zu bedenken. Mit vielsagendem Blick deutet S. in Richtung meiner Tochter: „Das Ruhebedürfnis eurer kleinen Mitbewohnerin ist sicher auch anders, als deines.“Da hat sie recht. Man kann sich nicht immer aussuchen, wessen Bedürfnisse vorgehen. Die Wohnform WG ist schon länger nicht mehr nur unter Studenten beliebt. Als Berufstätigen- oder Erwachsenen- oder auch aös Senioren-WG erlebt das „Zusammen ist man weniger allein“-Prinzip gerade eine Renaissance. Denn zusammen kann man sich eben auch mehr leisten. Die Wohnung mit Balkon oder Terrasse zum Beispiel. Oder gar ein Haus mit Garten. Als ich tags darauf den Brief der Hausverwaltung öffne, beginne ich ernsthaft über dieses Konzept nachzudenken. Die Mitpreisindex-Erhöhung fällt heuer wieder zu Buche, und sie ist durchaus bemerkenswert.