Kurier (Samstag)

Zu neuem Leben erweckt

Mit der sanierten und umgebauten Campus Akademie ist Wien um ein modernes Wissenszen­trum reicher. Die auch architekto­nisch eindrucksv­ollen Hallen erstrahlen zum 175-j▶hrigen Jubil▶um in neuem Glanz.

- VON NICOLE ZAMETTER

» Wie wach geküsst: Mit einem umfassende­n Sanierungs­projekt wurde das Viertel um die Alte Universitä­t in der Wiener Innenstadt aus seinem langen Dornrösche­nschlaf geweckt. Rechtzeiti­g zum 175-jährigen Jubiläum der Akademie der Wissenscha­ften (ÖAW) feierte der sanierte Campus Akademie nun Eröffnung. Damit wurden auch bisher verborgene Ecken Wiens der Öffentlich­keit zugänglich gemacht. Die historisch gewachsene, zum Teil vernachläs­sigte Gebäudestr­uktur im Stubenvier­tel rund um Postgasse, Jesuitenga­sse, Dr.-Ignaz-SeipelPlat­z und Bäckerstra­ße vermittelt nach der 34,5 Millionen Euro teuren Sanierung durch die Bundesimmo­biliengese­llschaft (BIG) den Eindruck eines einheitlic­hen Ensembles.

Geplant wurden die Bau- und Sanierungs­maßnahmen vom Architektu­rbüroRiepl­KaufmannBa­mmer, das sich in einem EU-weiten Wettbewerb durchsetze­n konnte. „Mit dem Campus Akademie holen wir einen der traditions­reichsten Wissensräu­me Wiens ins 21. Jahrhunder­t. Seit 1385, als hier mit dem Collegium Ducale der Grundstein für die Wiener Universitä­t

gelegt wurde, hat man an diesem Ort Wissenscha­ft betrieben“, so Anton Zeilinger, Präsident der Österreich­ischen Akademie der Wissenscha­ften.

Campus für alle. Doch nicht nur die Forschung, auch die Öffentlich­keit profitiert vom Campus Akademie: Der Innenhof des 1630 errichtete­n Gebäudeens­embles ist nun allen zugänglich und bietet

Besucherin­nen und Besuchern eine Grünzone als Oase der Ruhe und des Nachdenken­s.

Das Prunkstück des Areals ist hingegen die frühere Bibliothek der Alten Universitä­t mit ihrem 240 Quadratmet­er großen barocken Deckenfres­ko von Anton Hertzog. Hier finden auf 350 Quadratmet­ern mit einer imposanten Galeriedie­tausendenB­ücherderBi­bliothek der ÖAW ihr Zuhause – für Wissenscha­ft und Öffentlich­keit gleicherma­ßen und barrierefr­ei zugänglich.

Zwei Veranstalt­ungsräume im Erdgeschoß bieten zusammen mit den Sälen im Hauptgebäu­de zudem die Möglichkei­t für vielfältig­e Events und interdiszi­plinären Austausch. Die erste Gelegenhei­t diese zu nutzen, bietet sich bei der Langen Nacht der Forschung am 20. Mai. «

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