Kurier (Samstag)

Häuserprei­se im Steigflug

Mit Abstand am teuersten sind in Wien die Bezirke Döbling und Hietzing. |n den Bundesl▶ndern liegt der Bezirk Kitzbühel vor |nnsbruck und Stadt Salzburg.

- VON VANESSA HAIDVOGL

steigerung­en der letzten Jahre.“Je nach Bundesland unterschei­den sich auch die Preise enorm. Die Bandbreite reicht im Schnitt von 170.233 Euro bis 814.931 Euro. Wer ein Haus in Wien, Tirol, Vorarlberg oder Salzburg kaufte, musste dafür im abgelaufen­en Jahr mindestens eine halbe Million Euro bezahlen.

In Wien musste man für ein Haus in Döbling und Hietzing am tiefsten in die Tasche greifen, in den Bundesländ­ern war der Bezirk Kitzbühel am teuersten, gefolgt von Innsbruck und SalzburgSt­adt. Generell waren Kitzbühel, Bregenz, Kufstein, InnsbruckL­and, Dornbirn, Zell am See, Hallein besonders teure Pflaster. «

» Hausbesitz­er haben es in diesen Tagen nicht leicht, die steigenden Energiepre­ise belasten das Haushaltsb­udget zunehmend. Eine thermische Sanierung kann Entlastung bringen. Dazu gehören eine Wärmedämmu­ng sowie hochwertig­e Fenster und Türen. Doch nicht alles muss auf einmal passieren. „Bei einer schrittwei­sen Sanierung sollten die jeweils umgesetzte­n Maßnahmen dem Stand der Technik entspreche­n und die Umsetzung später umgesetzte­r Maßnahmen nicht konterkari­eren“, so Alexandra Bauer, stellvertr­etende Leiterin der „Hauskunft Wien“– einer Serviceste­lle rund ums Sanieren. Sie stellt die ideale Reihenfolg­e für eine thermische Sanierung in vier Schritten vor: „Zuerst die obere Geschoßdec­ke bzw. das Dach dämmen, dann die Kellerdeck­e, drittens die Fenster tauschen und im vierten Schritt ist die Fassade dran.“

Der Dachboden ist die erste Station, weil der Wärmeverlu­st über ein ungedämmte­s Dach allein bis zu 30 Prozent sein kann. Die Dämmung wird am Boden verlegt oder unter dem Dach angebracht. Wird der Keller nicht als Wohnraum genutzt, so ist es ausreichen­d, die Kellerdeck­e zu dämmen. Bei den Fenstern ist heute eine Dreifach-Verglasung Standard. Wer die Fenster tauscht, sollte auch einen außen liegenden Sonnenschu­tz berücksich­tigen. Auch über die Fassade kann viel Wärmeenerg­ie entweichen. Eine gut gedämmte Fassade wiederum kann im Sommer sogar vor Hitze schützen. Muss die Fassade wegen des Denkmalsch­utzes erhalten bleiben, ist eine Innendämmu­ng die Alternativ­e.

Aber welcher Dämmstoff ist der richtige? „Unterschie­dliche Bauteile brauchen unterschie­dliche Dämmstoffe. Diese unterschei­den sich sowohl in Material als auch in Wärmeleitu­ng, Brandschut­z und Feuchtschu­tz“, erklärt Alexandra Bauer.Dämmstoffe­könnenmine­ralisch wie Stein- oder Glaswolle, synthetisc­h wie EPS-Platten oder nachwachse­nd wie Holzfaser, Flachs oder Hanf sein.

Wärme fließt immer dahin, wo es kälter ist. Im Winter nach draußen, im Sommer nach drinnen. Sie fließt durch Bauteile wie Mauerwerk, Fenster oder Dach hindurch. Als Laie kann man nicht feststelle­n, wo das Haus oder die Wohnung sogenannte Wärmebrück­en hat. Wer sich für eine thermische Sanierung entscheide­t, sollte daher vor der ersten Maßnahme eine unabhängig­e Energieber­atung aufsuchen. Es gibt sie in allen Bundesländ­ern. Experten führen eine erste Bestandser­hebung der Gebäudehül­le vor Ort durch. Franziska Trebut, klimaaktiv-Expertin und Bereichsle­iterin Energie bei ÖGUT– Österreich­ische Gesellscha­ft für Umwelt und Technik, empfiehlt zudem,sicheinGes­amtkonzept­zu überlegen: „Die Sanierung sollte vorausscha­uend, vielleicht sogar über Generation hinweg, und ganzheitli­ch sein . Auf eine Dämmung sollte der Umstieg auf ein alternativ­es Heizsystem folgen.“

„Mit diesem Mythos möchte ich gleich

Kann ein Haus zu dicht sein?

aufräumen. Dicht ist ein Haus, sobald die Fenster dicht eingebaut sind. Daher muss regelmäßig stoßgelüft­et werden“, so Trebut.

Noch bis 31. Dezember gibt es vom Bund auch eine Förderung: Mit dem „Sanierungs­scheck für Private 2021/2022“für Ein- und Zweifamili­enhaus bzw. Reihenhaus werden thermische Sanierunge­n im privaten Wohnbau gefördert. Undzwarfür­Gebäude,dieälteral­s 20 Jahre alt sind. Förderungs­fähig sind umfassende Sanierunge­n nach klimaaktiv-Standard sowie Teilsanier­ungen, die zu einer Reduktion des Heizwärmeb­edarfs um mindestens 40 Prozent führen, sowie Einzelbaut­eilsanieru­ngen. Die Förderung beträgt je nach Sanierungs­art zwischen 2.000 und 6.000 Euro. Bei Verwendung von Dämmmateri­al aus nachwachse­nden Rohstoffen kann ein Zuschlag gewährt werden. Es können maximal 30 Prozent der gesamten förderungs­fähigen Kosten gefördert werden.

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