Gemütliche Ruhe – nur der Wassertopf brodelt von belinda fiebiger
Sind Geschirrspüler, Kaffeemaschine und Co. gerade in Betrieb, kann es in Küche schon einmal hochhergehen – da kann es schwer fallen, so manches Küchengeheimnis austauschen. Mit einem Blick auf die Dezibelzahl und den richtigen Tricks lässt sich aber die
TEIL DES ALLTAGS. Spätestens seit dem Trend zur offenen Küche findet auch ein begleitendes Thema vermehrt Gehör: Vom brummenden Kühlschrank über die plätschernde Spülmaschine bis hin zur ächzenden Kaffeemaschine – der Lärm, der zuvor hinter der Küchentür zurückgedrängt wurde, kann nun ungehindert das Zuhause fluten und stört potenziell bei Gesprächen, beim Arbeiten, beim Lesen und Fernsehen oder nachts beim Einschlafen. In den vergangenen Jahren haben daher viele Hersteller und Designer ihre Geräte aufgerüstet und vermarkten diese unter Schlagworten wie „geräuscharm“oder „flüsterleise“. Ob das aber tatsächlich stimmt, verrät nur der Blick auf die Dezibelzahl.
LEISTUNG IST NICHT ALLES. Beim Kauf einer Dunstabzugshaube oder eines Geschirrspülers mag es naheliegend sein, zunächst auf einen niedrigen Energieverbrauch, eine hohe Abzugsleistung oder Spülgeschwindigkeit zu achten. Schließlich möchten man etwas für sein Geld bekommen. Aber dabei muss man bedenken, dass Maschinen, die besonders hohe Leistungen erbringen, das nicht selten mit merklich gesteigerten Dezibelzahlen tun. Gerade Lautstärke wird subjektiv von Mensch zu Mensch verschieden wahrgenommen. So wirken Geräusche auf bereits gestresste Personen meist lauter als sie sind. Ein Richtwert: Geräusche, die unter 50 Dezibel liegen, werden im Allgemeinen als angenehm leise wahrgenommen. Im Fall der Wohnküche aber sollte man diesen Wert noch weiter drücken, vor allem bei Geräten, die wie eine Spülmaschine lange oder überhaupt im Dauerbetrieb sind. Letzteres meint etwa den Kühlschrank, der sich regelmäßig durch das Anspringen bemerkbar macht.
Erreichen die Geräte einen Pegel von 40 Dezibel, liegt man im Wohlfühlbereich, besser wären sogar 35 Dezibel. Menschen, die im Homeoffice arbeiten, sei gesagt: Die Schwelle zur Konzentrationsstörung wird mit 40 Dezibel angegeben. Und noch ein Phänomen zur Subjektivität von Geräuschen: Einbaugeräte werden tendenziell als leiser empfunden als freistehende.
Eine gewisse Geräuschtoleranz muss man beim Dunstabzug aufbringen. Gebläse und Motor, aber auch die produzierte Luftströmung verursachen relativ viel Lärm. Die leisesten Umlufthauben liegen im Bereich von 55 Dezibel. Beim Kauf sollte der Fokus daher auf eine schalldämpfende Ausstattung und Isolierung liegen. Ruhiger geht es bei Ablufthauben zu. Sie erzielen Werte unter 45 Dezibel. Generell leiser arbeiten sogenannte Kochfeldabzüge. des
Kompressors
TRICKS UND TIPPS. Da aber nicht immer eine Neuanschaffung im Raum steht: Was kann man tun, um die Geräuschkulisse bestehender Geräte zu reduzieren?
Kühlschrank: Auch bei perfekt isolierten Geräten passt sich die Temperatur im Innenraum allmählich der Außentemperatur an. Der anspringende Kompressor arbeitet dem entgegen. Deshalb sollte man den Kühlschrank so selten und so kurz wie möglich öffnen. Damit entweicht weniger kalte Luft und das Gerät muss weniger oft „nachkühlen“. Ein weiterer Faktor ist der Standort: Kühlschränke sollten idealerweise nicht der Sonneneinstrahlung ausgesetzt sein. Auch heißt es Distanzhalten zu Spülmaschinen und Backöfen, die regelmäßig heiß werden.
Geschirrspüler: Statt das Gerät ständig bei wenig Ladung einzuschalten, ist es bes
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Belag: Ein gerne übersehener Schallüberträger ist der Boden. Ist er aus Beton oder Stein, können sich die Schallwellen gut verbreiten. Weniger gut gelingt das auf Kunststoffböden. Parkett liegt dazwischen. Da der Bodenbelag eher selten getauscht wird, kann man sich mit Gummimatten behelfen, die unter das brummende, freistehende Gerät geschoben werden. Das mindert das Rumpeln. Das klappt auch bei Kleingeräten: Vibriert etwa die Küchenarbeitsplatte, wenn man die Kaffeemaschine einschaltet, kann man ihr eine kleine Matte unterschieben.
Textilien: Damit sich der Lärm von der Küche nicht völlig ungebremst im Wohnraum ausbreitet, helfen Textilien. Während der Schall auf einer glatten Oberfläche zurückgeworfen wird, wird er von Küchenmatten, Teppichen, Vorhängen und Co. geschluckt. In der Wohnküche fungieren auch Polstermöbel als Schallschlucker.
KEIN PLATZ FÜR STÖRENFRIEDE. Die Zeit, die bei der Wahl eines Küchengerätes oder bei der Adaptierung bestehender Gerätschaften in Anspruch genommen wird, ist gut investiert. Denn sitzt man erst am Sofa und schaut seine Lieblingsserie, will man nicht vom glucksenden Geschirrspüler erinnert werden, dass man ihn später ausräumen muss.