Willkommen zurück!
Die Arbeitswelt hat sich in den vergangenen zwei Jahren grundlegend verändert – und damit auch die Anforderungen an Büroflächen. Das macht sich auch am Wiener Büromarkt bemerkbar.
Kaffee oder Tee zum Frühstück? Das blaue Hemd oder doch lieber das weiße für den Kundentermin? Als ob man vor einem Arbeitstag nicht schon genug Entscheidungen zu treffen hätte, ist nun eine weitere dazugekommen: Soll es wie in präpandemischen Zeiten ins Büro gehen? Oder klappt man den Laptop doch eher im Homeoffice auf? In den heimischen Büroetagen hat flexibles Arbeiten Einzug gehalten und selbst jene Unternehmen erobert, in denen das bis vor zwei Jahren kaum vorstellbar war. Auch wenn nun viele Firmen ihre Angestellten zumindest tageweise ins Büro zurückholen: Flexibles Arbeiten ist gekommen, um zu bleiben – „mit unmittelbaren Auswirkungen auf den Büromarkt“, weiß Steven Bill Scheffler,Teamleiter Büroflächen bei OTTO Immobilien. Er skizziert die aktuellen Trends im Office-Bereich:
Mitarbeiter*innen kehren tageweise ins Office zurück, doch dort bleibt kein Stein auf dem anderen, schließlich haben sich die Anforderungen ans Arbeiten verändert.Wer ins Büro kommt, dem ist am persönlichen Austausch gelegen. Still und leise in die Tasten klopfen kann man schließlich auch im Homeoffice. „Spätestens jetzt stellen sich Unternehmen die Frage, was sie räumlich wirklich brauchen, und erheben erstmals, wie Flächen tatsächlich genutzt werden“, sagt Steven Bill Scheffler.
Die Skepsis gegenüber Shared-Office-Lösungen schwindet, daher versuche man, durch Mehrfachbelegung von Arbeitsplätzen Fläche zu reduzieren. Benötigt werden aber neuerdings attraktivere Kommunikationszonen, größere Sozialbereiche und Möglichkeiten, um hybrid zu arbeiten – kurzum: Raum. Daher sei es am Wiener Büromarkt kaum zu Flächenreduktionen gekommen, so Scheffler. Und das, obwohl Unternehmen im Schnitt 15,10 Euro pro Quadratmeter berappen; in der City werden sogar Spitzenmieten von bis zu 27 Euro pro Quadratmeter erzielt, so der aktuelle Büromarktbericht von OTTO Immobilien.
Die vergangenen zwei Jahre haben gezeigt: Flexibilität ist alles. Das gilt sowohl für die Größe als auch für die Nutzung von Büroflächen. Um Kosten für ungenützte Bestandsmietflächen zu reduzieren, wurden diese nicht etwa aufgegeben, sondern untervermietet. Das erklärt auch die relativ geringe Leerstandsquote von aktuell 4,24 Prozent. Unternehmen freuen sich über größere Flexibilität bei gleichzeitig geringeren Kosten. „Zudem konnten sich Nutzer auch gleich ihre Expansionsflächen für die kommenden Jahre sichern, in die sie sukzessive hineinwachsen“, berichtet Scheffler. Eine kluge Strategie, denn im heurigen Jahr wird es mit 128.000 m² Neubauleistung
Tribüne 2 ist das neue Vorzeigeprojekt im Viertel Zwei: Aus den historischen Zuschauertribünen der Trabrennbahn am Rande des Praters wurden dank Revitalisierung modernste Büroflächen.
nur einen geringen Zuwachs an qualitativ hochwertigen Büroflächen geben, erhob der Büromarktbericht von OTTO Immobilien. 71 Prozent davon waren bereits im ersten Quartal des heurigen Jahres vorvermietet bzw. eigengenutzt. Besonders
nachgefragt: natürlich das Stadtzentrum, aber auch das Viertel rund um den Hauptbahnhof boomt.