Kurier (Samstag)

Keine Revanchege­lüste vor dem Wiedersehe­n im Finale

Endspiel. Real hat den besten Torjäger, Liverpool schießt die meisten Tore

- VON ANDREAS HEIDENREIC­H

Während Real Madrid seit dem 30. April als Meister feststeht, spielte der FC Liverpool bis Sonntag um den Titel in der Premier League. Ob diese Schaffensp­ause ein Vorteil für die Spanier ist? „Das weiß ich nicht. Vielleicht ist es auch ein Vorteil für Liverpool, weil sie im Rhythmus sind“, sagt David Alaba zum KURIER.

Real jedenfalls hatte eine Menge Holz aus dem Weg zu räumen auf dem Weg ins Endspiel. Paris SG, Chelsea und Titelfavor­it Manchester City waren die Gegner in der K.-o.-Runde. Der Papierform nach hatte es Liverpool mit Inter Mailand, Benfica und Villarreal eine Spur leichter.

Real stellt den besten Torjäger des Bewerbs: Karim Benzema hat 14 Tore in dieser Saison erzielt. Den zweitbeste­n stellt Liverpool mit Mohamed Salah (acht Tore). Dafür haben die Engländer mit 30 Treffern insgesamt öfter ins Schwarze getroffen, bei zugleich 28 Real-Toren. Während Liverpool unter Klopp vor einigen Jahren noch als Pressing-Team bekannt war, sind die Reds aktuell meist sehr dominant. Die 60 Prozent Ballbesitz im Schnitt bisher im Vergleich zu 50 Prozent bei Real haben aber auch mit der Stärke der letzten Gegner zu tun.

Wiedersehe­n

2018, als die beiden Klubs einander im Finale von Kiew gegenübers­tanden, waren die Rollen noch anders verteilt. Real dominierte, hatte über 60 Prozent Ballbesitz und gewann mit 3:1. Sergio Ramos mutierte zum Feindbild der Engländer, weil er im Zweikampf Liverpool-Torjäger Salah aus dem Spiel genommen und Torhüter Karius mit einem Ellbogensc­hlag bedient hatte. Ob der Deutsche deshalb zwei Mal patzte? „Wenn wir dorthin fahren und ,Rache! Revanche!‘ posaunen – so funktionie­rt das nicht. Das sind nicht wir“, sagt Liverpool-Coach Jürgen Klopp, wohlwissen­d, dass Sergio Ramos nicht mehr dabei ist. Sein Team ist jedenfalls das sauberste dieser Saison mit im Schnitt nur 0,9 Gelben Karten pro Partie, während Real mit 2,1 das „schmutzigs­te“Team ist.

Klopp steht zum vierten Mal im Finale, in dieser Rangliste liegt nur Reals Carlo Ancelotti (5) vor ihm.

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