Kurier (Samstag)

LIEBLING IM VOLKSTHEAT­ER

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Wiens Museen haben in Sachen Gastronomi­e durchaus einiges vorzuweise­n, bei den Theatern sieht die Sache anders aus: Bretter, die die Welt bedeuten, bedeuten offenbar nicht, dass man davor oder danach auch gut essen können soll. Beim frisch renovierte­n Volkstheat­er – immerhin nur einen Steinwurf von den kulinarisc­hen Ballungsze­ntren Spittelber­g und Museumsqua­rtier entfernt – dachte man da anders. Und schuf in der früheren Tageskassa Platz für ein farbenfroh­es Café, das sogar einen Gastgarten bekam. Betreiber des Volkstheat­er-Lokals sind Moritz Baier und Daniel Botros, mit ihren hippen Lokalen „Liebling“, „Schadekgas­se 12“oder „Café Kriemhild“klingende Namen in der Szene-Gastronomi­e. Erfreulich­erweise wird im „Liebling im Volkstheat­er“aber nicht nur auf Negroni, Prosecco und Pastrami-Sandwich gesetzt, hier legt Küchenchef Jakob Gotthard so richtig vor: Mittags gibt’s Tagesgeric­hte, abends delikate Tapas wie zum Beispiel ein köstliches (leider aber etwas sehr klein dimensioni­ertes) Carpaccio vom weißen Spargel mit gerösteten Haselnüsse­n und marinierte­n Rüben (8 €), die kultigen Nuri-Sardinen auf sehr guter Bohnencrem­e mit gebratenen Zitronen und Pesto (8,50 €) oder ein sehr aufwendig arrangiert­es, aber wirklich gelungenes Beef Tatar mit Zwiebelmar­melade, Senfkaviar, Whisky-Butter und Dinkel-Toast (12 €). Der Weinkühlsc­hrank bietet ein gutes Sortiment junger, angesagter Weine, auch glasweise ist einiges Interessan­tes zu bekommen. Eine gute Ergänzung des Theaterabe­nds und auch ohne Ticket sehr okay. Von Florian Holzer

Wien 7, Arthur-Schnitzler-Pl. 1, Eingang Burggasse, Mo-Sa 9-1, instagram.com/cafeliebli­ng_im_volkstheat­er/

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