Noch immer ist unklar, ob Daten gestohlen wurden
IT-Blackout. Seit Dienstag ist die Kärntner Landesregierung EDV-technisch lahmgelegt: Eine Gruppe namens „BlackCat“verschaffte sich über einen PC-Zugang zum System und forderte fünf Millionen US-Dollar. 100 von rund 3.000 Computern waren direkt betroffen, das Land fuhr aber alle Geräte herunter und nahm sie vom Netz.
Die Folgen waren weitreichend: Sämtliche Sozialleistungen des Landes konnten nur verspätet überwiesen werden. Im Corona-ContactTracing und bei der Vermittlung von Daten – z. B. nach der Auswertung von PCRTests – sprang der Magistrat Villach ein. Er hat ein eigenes EDV-System.
Nach wie vor unbeantwortet ist die Frage, wie es dazu kommen konnte. Das IT-Sicherheitssystem des Landes sei „auf dem Stand der Zeit“, versichert Gerd Kurath, Leiter des Landespressedienstes. „Wir sind ja nicht die Einzigen, denen so etwas passiert. Man hört das immer nur im Nachhinein von Firmen, damit will ja keiner an die Öffentlichkeit gehen.“
Wie lange das IT-Blackout in Kärnten noch dauern wird, wagt Kurath nicht zu prophezeien. Das Land reiht seine Prioritäten: Als Erstes müssen eMail-Programme sowie jene Applikationen funktionieren, die „direkt beim Bürger aufschlagen“, wie Kurath formuliert. Das betrifft etwa die Ausstellung von Reisepässen, die vorerst weiterhin nicht erfolgen kann. Denn auch alle Bezirkshauptmannschaften sind vom Netz, ebenso das Landesverwaltungsgericht und der Landesrechnungshof. Ob Daten gestohlen wurden, ist ebenfalls noch offen.