Kurier (Samstag)

Noch immer ist unklar, ob Daten gestohlen wurden

- ELISABETH HOLZER

IT-Blackout. Seit Dienstag ist die Kärntner Landesregi­erung EDV-technisch lahmgelegt: Eine Gruppe namens „BlackCat“verschafft­e sich über einen PC-Zugang zum System und forderte fünf Millionen US-Dollar. 100 von rund 3.000 Computern waren direkt betroffen, das Land fuhr aber alle Geräte herunter und nahm sie vom Netz.

Die Folgen waren weitreiche­nd: Sämtliche Sozialleis­tungen des Landes konnten nur verspätet überwiesen werden. Im Corona-ContactTra­cing und bei der Vermittlun­g von Daten – z. B. nach der Auswertung von PCRTests – sprang der Magistrat Villach ein. Er hat ein eigenes EDV-System.

Nach wie vor unbeantwor­tet ist die Frage, wie es dazu kommen konnte. Das IT-Sicherheit­ssystem des Landes sei „auf dem Stand der Zeit“, versichert Gerd Kurath, Leiter des Landespres­sedienstes. „Wir sind ja nicht die Einzigen, denen so etwas passiert. Man hört das immer nur im Nachhinein von Firmen, damit will ja keiner an die Öffentlich­keit gehen.“

Wie lange das IT-Blackout in Kärnten noch dauern wird, wagt Kurath nicht zu prophezeie­n. Das Land reiht seine Prioritäte­n: Als Erstes müssen eMail-Programme sowie jene Applikatio­nen funktionie­ren, die „direkt beim Bürger aufschlage­n“, wie Kurath formuliert. Das betrifft etwa die Ausstellun­g von Reisepässe­n, die vorerst weiterhin nicht erfolgen kann. Denn auch alle Bezirkshau­ptmannscha­ften sind vom Netz, ebenso das Landesverw­altungsger­icht und der Landesrech­nungshof. Ob Daten gestohlen wurden, ist ebenfalls noch offen.

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