Kurier (Samstag)

„Eine Welle wird für Herbst und Winter nicht reichen“

Oberösterr­eichs Krisenstab rüstet sich

- P. STACHER

Vorbereitu­ng. Einer auf der Intensiv- und 38 auf der Normalstat­ion – So viele Corona-Patienten wurden am Freitag in Oberösterr­eichs Spitälern betreut. Bei dieser geringen Zahl wird es nicht bleiben, ist sich Landeshaup­tmann

Thomas Stelzer (ÖVP) sicher: „Wir bereiten uns auf den Herbst vor, der wieder eine Corona-Welle bringen wird.“Das „Unangenehm­e“sei, nicht zu wissen, wie sie verlaufen werde, so Stelzer am Freitag im Landhaus.

Genauso „breit“wie die Möglichkei­ten müsse man sich deshalb – angelehnt an die vier Szenarien des Bundes – auch vorbereite­n. Gesetzt werde auf ein flächendec­kendes Impfangebo­t über Impfstraße­n und niedergela­ssene Ärzte. Dieses stehe auch derzeit zur Verfügung; erst 4.600 Menschen hätten sich bis dato aber den vierten Stich abgeholt.

Hoffnung steckt der Krisenstab OÖ deshalb auf eine Impfkampag­ne, die über den Sommer ausgerollt wird. Zielgruppe­n seien die vulnerable­n Gruppen und jene, die sich schon einmal impfen haben lassen. Man wolle eine Art „Stammkunde­nbindung“erreichen, sagte LH-Stellvertr­eterin Christine Haberlande­r (ÖVP).

Zu den Themen Quarantäne und Testen sei der Bund eine konkrete Strategie schuldig. Zu Letzterem halte das Land OÖ die Verträge mit der Partnerfir­ma aber nach wie vor aufrecht, um im Bedarfsfal­l das Testen schnell wieder hochfahren zu können. Auch die 469 Personen, die ursprüngli­ch für das Contact-Tracing vom Land eingestell­t wurden, behalte man.

Abwasser untersuche­n

Selbst in die Hand nimmt das Land nun auch das Abwasser-Monitoring. 26 Standorte sollen ab 1. Juli Auswertung­en liefern, um trotz zurückgega­ngener Tests das Infektions­geschehen evaluieren zu können. Dieses stagniert derzeit: „Seit fünf Tagen liegen wir bei einer 7-Tage-Inzidenz von 130“, sagte Lungenfach­arzt Bernd Lamprecht. Die „Talsohle“könnte bereits erreicht sein. Er selbst rechnet mit mehr als einer Welle, die bevorsteht: „Nur eine wird sich für den Herbst und Winter nicht ausgehen.“

Die Maßnahmen werden sich wieder nach der Auslastung der Spitäler und der kritischen Infrastruk­tur richten. Von der Maskenpfli­cht bis hin zur früheren Sperrstund­e sei alles möglich.

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Oberösterr­eichs Landeschef Thomas Stelzer

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