Eine Bilderbuch-Premiere
Nations League. Österreich gewann beim ersten Spiel der Ära von Teamchef Ralf Rangnick in Kroatien 3:0 und präsentierte sich dabei als starkes Kollektiv, das 60 Minuten lang viele Vorgaben gekonnt umsetzte
Gelungener kann man eine Premiere nicht gestalten als Österreich jene von Teamchef Ralf Rangnick mit einem 3:0Sieg zum Aufakt der Nations League in Osijek gegen Kroatien. Vielleicht handelte es sich um einen Vorgeschmack auf Leckerbissen, die in Zukunft folgen können, wenngleich die Erwartungen nicht in typisch österreichischer Manier in den Himmel wachsen sollten.
Vieles, das man in kurzer Zeit besprochen und etwas einstudiert hatte, ließ sich in Osijek umsetzen. Österreichs Team machte mit Aktivität und guter Energie Freude.
Osijek ist nicht oft Austragungsort für Heimspiele der kroatischen Nationalmannschaft, dementsprechend herrschte Volksfeststimmung im etwas in die Jahre gekommenen Stadio Gradski vrt beim Auftakt in der Nations League. Die Fans wollten ihren Liebling Luka Modric sehen, doch der nahm vorerst nur auf der Bank Platz.
Kompakt
Ralf Rangnick schickte bei seiner Premiere seine Mannschaft in einer 3-5-2-Formation aufs Feld, die eingeübte Abläufe sogleich umzusetzen versuchte. Im Spiel gegen den Ball präsentierte sich Österreich als geschlossenes Kollektiv, das schon ganz vorne anpresste, wenn es die Situation erlaubte, oder eine Linie dahinter im Mittelfeld immer wieder Balleroberungen verbuchte. Sabitzer agierte als klassischer Sechser, daneben Laimer und Schlager als Achter, die immer wieder Wege in die Tiefe suchten und auch fanden.
Unbestritten, dass VizeWeltmeister Kroatien aufgrund der individuellen Qualität zunächst ausstrahlte, sich auch spielerisch dem Drängen der Österreicher oft entziehen konnte und auch die ersten Chancen vorfand. Doch Österreichs Defensive stand gut, Tormann Lindner war ebenso zwei Mal gegen Kovacic und Kramaric auf dem Posten wie die aufmerksamen Danso, Trauner und Wöber, der sich zudem auf der linken Seite gut in die Offensive einschaltete.
Für ihn war der Arbeitsabend nach 45 Minuten ebenso beendet wie für Lainer und Onisiwo. Rangnick brachte Trimmel, Gregoritsch und Seiwald, Weimann rückte in den Angriff vor. Beinahe hätte Österreich nach einem Ballgewinn erhöhen können, doch der Abschluss von Gregoritsch fiel viel zu harmlos aus (51.). Drei Minuten später machte er es anders und besser. Wöber mit einem tollen Flankenlauf und einem schönen Assist, Gregoritsch traf per Drehschuss zum 2:0 (54.). Die Kroaten ernteten erste Pfiffe von den Rängen. Die Fans kamen noch mehr ins Staunen, als der immer stärker werdende Sabitzer abzog und auf 3:0 stellte (57.).
Eine Minute später durfte Modric dann mitspielen.