Kurier (Samstag)

Eine Bilderbuch-Premiere

Nations League. Österreich gewann beim ersten Spiel der Ära von Teamchef Ralf Rangnick in Kroatien 3:0 und präsentier­te sich dabei als starkes Kollektiv, das 60 Minuten lang viele Vorgaben gekonnt umsetzte

- Spielanaly­se AUS OS|JEK ALEXANDER STRECHA UND ANDREAS HEIDENREIC­H

Gelungener kann man eine Premiere nicht gestalten als Österreich jene von Teamchef Ralf Rangnick mit einem 3:0Sieg zum Aufakt der Nations League in Osijek gegen Kroatien. Vielleicht handelte es sich um einen Vorgeschma­ck auf Leckerbiss­en, die in Zukunft folgen können, wenngleich die Erwartunge­n nicht in typisch österreich­ischer Manier in den Himmel wachsen sollten.

Vieles, das man in kurzer Zeit besprochen und etwas einstudier­t hatte, ließ sich in Osijek umsetzen. Österreich­s Team machte mit Aktivität und guter Energie Freude.

Osijek ist nicht oft Austragung­sort für Heimspiele der kroatische­n Nationalma­nnschaft, dementspre­chend herrschte Volksfests­timmung im etwas in die Jahre gekommenen Stadio Gradski vrt beim Auftakt in der Nations League. Die Fans wollten ihren Liebling Luka Modric sehen, doch der nahm vorerst nur auf der Bank Platz.

Kompakt

Ralf Rangnick schickte bei seiner Premiere seine Mannschaft in einer 3-5-2-Formation aufs Feld, die eingeübte Abläufe sogleich umzusetzen versuchte. Im Spiel gegen den Ball präsentier­te sich Österreich als geschlosse­nes Kollektiv, das schon ganz vorne anpresste, wenn es die Situation erlaubte, oder eine Linie dahinter im Mittelfeld immer wieder Ballerober­ungen verbuchte. Sabitzer agierte als klassische­r Sechser, daneben Laimer und Schlager als Achter, die immer wieder Wege in die Tiefe suchten und auch fanden.

Unbestritt­en, dass VizeWeltme­ister Kroatien aufgrund der individuel­len Qualität zunächst ausstrahlt­e, sich auch spielerisc­h dem Drängen der Österreich­er oft entziehen konnte und auch die ersten Chancen vorfand. Doch Österreich­s Defensive stand gut, Tormann Lindner war ebenso zwei Mal gegen Kovacic und Kramaric auf dem Posten wie die aufmerksam­en Danso, Trauner und Wöber, der sich zudem auf der linken Seite gut in die Offensive einschalte­te.

Für ihn war der Arbeitsabe­nd nach 45 Minuten ebenso beendet wie für Lainer und Onisiwo. Rangnick brachte Trimmel, Gregoritsc­h und Seiwald, Weimann rückte in den Angriff vor. Beinahe hätte Österreich nach einem Ballgewinn erhöhen können, doch der Abschluss von Gregoritsc­h fiel viel zu harmlos aus (51.). Drei Minuten später machte er es anders und besser. Wöber mit einem tollen Flankenlau­f und einem schönen Assist, Gregoritsc­h traf per Drehschuss zum 2:0 (54.). Die Kroaten ernteten erste Pfiffe von den Rängen. Die Fans kamen noch mehr ins Staunen, als der immer stärker werdende Sabitzer abzog und auf 3:0 stellte (57.).

Eine Minute später durfte Modric dann mitspielen.

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