Fußball-Schlachtgesänge, wummernde Beats und glühende Smartphone-Akkus
RAF Camora gab in der Wiener Stadthalle ein Heimspiel
Kritik. Das Wichtigste zuerst: „RAF Camora lebt“. So steht es zu Beginn seines Konzertes in der ausverkauften Wiener Stadthalle in Großbuchstaben auf der Bühne. Es ist eine Anspielung auf seinen Rücktritt vom Rücktritt. Denn Österreichs erfolgreichster PopExport zog eigentlich im Jahr 2019 den Schlussstrich unter seine Karriere. Aber eben nur kurz, da ihn eine Lebens- und Sinnkrise erwischte. Und so holte Raphael Ragucci, Sohn einer Italienerin und eines Österreichers, geboren in der französischen Schweiz und aufgewachsen in Wien-Fünfhaus seine Kunstfigur RAF Camora aus dem Ruhestand zurück. Die Fans freuten sich und pilgerten am Donnerstagabend zahlreich in die Stadthalle, um den Rapper mit dem Smartphone zuwinken zu können. Dieser bedankte sich dann auch mit einer rund 90 Minuten dauernden Show, in denen er einen Hit nach dem anderen anstimmte. Begleitet wurde der Deutschrapper von
Sounds aus der Konserve, einem DJ, der dann auf die Play-Taste drücken durfte, einen Schlagzeuger und Gitarristen.
Großteils hörte man aber eh nur die Beats, die alles zu einem wummernden Brei machten – auch die Raps von RAF Camora. Wer seine Texte kennt, konnte zumindest erahnen, was der 37-Jährige auf der Bühne von sich gibt.
Vielen im Publikum war das aber eh egal. Sie hatten ihren Spaß: Es gab lustige Handy-Spiele, Konfettiregen, Schlachtgesänge und ein Flammeninferno. Fast wie im Prater.
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