Kurier (Samstag)

Wien: Argumentie­rt wird mit den Öffis

Wiener Linien und SPÖ gegen 30er

- PAN

Vorrang. In der Bundeshaup­tstadt taucht der Wunsch nach flächendec­kendem Tempo 30 immer wieder auf. Neben dem Kuratorium für Verkehrssi­cherheit und dem Verkehrscl­ub Österreich (VCÖ) sind es auf politische­r Seite vor allem die Grünen, die der Idee etwas abgewinnen können. Zuletzt hatte Ex-Parteichef­in Birgit Hebein im Jahr 2020 mit einer flächendec­kenden Einführung von Tempo 30 innerhalb des Gürtels kokettiert.

Bei der SPÖ wollte man von einem Wien-weiten 30er jedoch nie etwas wissen. Man wolle die öffentlich­en Verkehrsmi­ttel nicht einbremsen, so die Begründung. Die Wiener Linien legen sich traditione­ll nach Kräften gegen Tempo 30 in Straßen quer, in denen Busse oder Bims verkehren.

Der Grüne Mobilitäts­sprecher im Gemeindera­t, Kilian Stark, teilt diese Sichtweise nicht: „Die öffentlich­en Verkehrsmi­ttel werden nicht durch Tempo 30 verlangsam­t, sondern dadurch, dass sie an den vielen Ampeln halten oder hinter Autokolonn­en warten müssen.“Stark fände daher die Bevorrangu­ng der Öffis an Ampeln zielführen­der. Derzeit gilt auf etwa 60 Prozent der Wiener Straßen Tempo 30. Zieht man nur die rund 2.100 Kilometer untergeord­neter Straßen (also die Nebenstraß­en) heran, steigt der Anteil auf mehr als 80 Prozent.

Der Nutzen von Tempo 30 für Sicherheit und Lärmbelast­ung ist unumstritt­en, unklar sind jedoch die Auswirkung­en auf Luftqualit­ät und Klimaschut­z.

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