Kurier (Samstag)

EU einigt sich auf Solidaritä­tssystem zur Flüchtling­sverteilun­g: Teilnahme freiwillig

Österreich wird sich laut Innenminis­ter Karner nicht beteiligen

- Für Ratsvorsit­zenden Gérald Darmanin ein „Durchbruch“

Migration. Am Freitag wurde wie aus dem Nichts eine „historisch­e Einigung“der EUStaaten in Sachen Flüchtling­sverteilun­g verkündet. Genauer: Der französisc­he Innenminis­ter und amtierende EU-Ratsvorsit­zende Gérald Darmanin teilte auf Twitter mit, dass bei einem Treffen in Luxemburg eine Einigung unter anderem auf ein System zur freiwillig­en Umverteilu­ng von Flüchtling­en erzielt wurde – ein „Durchbruch in der Migrations­politik“. Teil des „wesentlich­en Fortschrit­ts“sei auch ein stärkerer Außengrenz­schutz der mittels stärkerer Kontrolle und Registrier­ung an den Grenzen.

Eine „große Mehrheit“der Staaten habe sich auf die beiden Rechtsakte, also den verstärkte­n Außengrenz­schutz sowie den Solidaritä­tsmechanis­mus zur Umverteilu­ng, verständig­t, teilte Darmanin mit. „In den nächsten Tagen werden die französisc­he Präsidents­chaft und die Kommission ein Treffen der ,Solidaritä­tsplattfor­m’ organisier­en, um dieser historisch­en Einigung eine konkrete Form zu geben.“

Während die deutsche Innenminis­terin Nancy Faeser bereits mitteilte, Deutschlan­d werde sich an dem Solidaritä­tsmechanis­mus beteiligen, sprach sich Österreich­s Innenminis­ter Gerhard Karner (ÖVP) gegen eine Verteilung von Asylsuchen­den in der EU aus. „Kontrolle und Registrier­ung an den Grenzen sind wichtige Schritte in die richtige Richtung“, meint er. Aber: „Eine Umverteilu­ng von Migranten in Europa ist das Gegenteil und vor allem ein völlig falsches Signal an die Schlepper.“

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