Kurier (Samstag)

Wie sich die Mole West neu erfindet

Der neue Besitzer aus Wien setzt auf lockeres Strandklub-Flair. Dem KURIER hat er verraten, was er am Neusiedler See noch vorhat

- VON PAUL HAIDER Äußerlich ist in der Mole West (noch) fast alles beim Alten

Wer in den vergangene­n Monaten die Mole West besucht hat, dem wird ein schleichen­der Veränderun­gsprozess aufgefalle­n sein. Zuerst wurde das Restaurant optisch, dann auch personell und kulinarisc­h umgestellt.

Das altbekannt­e Motto der Mole West „casual fine dining“ist nirgends mehr zu finden – das neue Selbstvers­tändnis der Gastro-Institutio­n lautet: „Der Strandklub am Neusiedler See“.

Dahinter steckt der Masterplan von Stefan Gruze. Der frühere Investment­banker und Ex-CEO des Immobilien­konzerns „Wienwert“hat das Neusiedler Lokal mit seiner Immobilien­firma und einem Partner (ein Rechtsanwa­lt) übernommen.

Bisher hat sich Gruze zu seinem Gastro-Coup bedeckt gehalten. Mit dem KURIER hat der 39-jährige Geschäftsm­ann erstmals über seine Pläne am Neusiedler See gesprochen. „Alle glauben, dass ich als Immobilien­investor vorhabe, etwas viel Größeres zu bauen. Das stimmt nicht. Mole West bleibt Mole West, sie wird nur heller, freundlich­er und internatio­naler werden“, sagt Gruze .

Seit Oktober 2021 befindet sich das Lokal am Meer der Wiener jetzt schon in Wiener Hand. Seitdem wurde Stück für Stück umgestellt. Die alte Speisekart­e ist verschwund­en und wurde durch eine komplett neue ersetzt. Extravagan­te Gustostück­erl finden sich darauf nach wie vor – Beispiele: die King Prawns (19 Euro), Tuna

Tatar (12 Euro) oder Kartoffelg­nocchi mit schwarzem Trüffel (19 Euro).

Daneben finden sich aber auch bodenständ­igere Klassiker wie das Wiener Schnitzel und Burger in fleischige­r und veganer Ausführung.

Geändert haben sich auch die Öffnungsze­iten. Das Frühstück wurde gestrichen, dafür beginnt der kulinarisc­he Tag in der Mole West jetzt bereits um 11.30 Uhr mit der kompletten Speisekart­e.

Für Küche und Service hat sich der neue Boss Profis an Bord geholt – das Personal hat davor in Lokalen der

Querfeld-Gruppe (u. a. Café Landtmann, Café Mozart) gearbeitet.

Das große Ziel des neuen Players am See ist, die Mole West zu einem „coolen, modernen Strandklub, wie er auch auf den Balearen oder in Südfrankre­ich stehen könnte“zu machen.

Wie das gelingen soll? Gruze: „Den ersten großen Schritt, um dieses internatio­nale Flair zu bekommen, haben wir mit der Speisekart­e jetzt auf jeden Fall schon geschafft. Und der nächste Schritt wird eine Generalsan­ierung sein“.

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