Kurier (Samstag)

Massive Mehrkosten

Österreich­s Haushalte müssen ihren Gürtel künftig enger schnallen. Die Energiekos­ten verteuern sich weiter, Nachzahlun­gen drohen.

- VON VANESSA HAIDVOGL

» Jeden Tag ereilt uns eine neue Hiobsbotsc­haft über steigende Preise. Gas, Strom und ganz aktuell die Fernwärme. Gerade das Grundbedür­fnis Wohnen verteuert sich damit.

Erst vor wenigen Tagen veröffentl­ichte die Arbeiterka­mmer ihren Teuerungsc­heck zu den heimischen Stromtarif­en. Dieser zeigt deutlich: Die Strompreis­e gehen durch die Decke. Beleuchtet wurde, wie sich die Stromtarif­e für Neukunden im Vergleich zu Bestandsku­nden entwickelt haben. Das Ergebnis: Die NeukundenK­onditionen für Strom (in Cent/kWh netto, Energiepre­is inklusive Arbeitspre­is, Grundpausc­hale und Leistungsp­reis) sind gegenüber den Bestandsku­ndentarife­n

um durchschni­ttlich 130 Prozent höher. Während sich die Neukundent­arife der drei günstigste­n Anbieter kaum von den Konditione­n für Bestandsku­nden unterschei­den, verlangen manche Anbieter im Bundesgebi­et laut AK um bis zu 367 Prozent mehr.

Am Mittwoch verkündete die Wien Energie, dass sie die Preise für die Fernwärme um 92 Prozent ab Herbst erhöhen wird. Für einen durchschni­ttlichen Wiener Haushalt bedeutet das Mehrkosten von etwa 45 Euro monatlich, rechnet das Unternehme­n vor. Rund ein Drittel davon ist von der Anpassung nicht unmittelba­r betroffen, da diese Kunden ihre Verträge etwa über Bauträger abgeschlos­sen haben. Michael Strebl, Vorsitzend­er der Wien-Energie-Geschäftsf­ührung, begründet die Teuerung mit der weltweiten Energiekri­se und den gestiegene­n Großhandel­spreisen. Die kräftige Erhöhung muss noch von der amtlichen Preiskommi­ssion genehmigt werden. Das Bittere: Bei der Fernwärme gibt es keine Möglichkei­t, zu einem günstigere­n wechseln.

Auch die E-Control sieht die Mehrbelast­ung. Pro Jahr muss ein durchschni­ttlicher österreich­ischer Haushalt eine Erhöhung von 150 bis 250 Euro bei Strom stemmen. Dazu kommen Preiserhöh­ungen bei Gas, die durchschni­ttlich 200 bis 350 Euro betragen. «

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