Kurier (Samstag)

Los gehts, Mädels von dorothe rainer

Sport macht glücklich, zufrieden und dadurch auch schön. Damit die Bewegung zur Routine und nicht allein zur Pflicht wird, sollte man eine Sportart suchen, die zu einem passt und bei der man Freude hat. Heiße Rhythmen gepaart mit Aerobic-Elementen – Zumba

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BRENNWERT. Es gibt verschiede­ne Sportarten für Frauen, um effektiv abzunehmen, das sind solche, bei denen man ordentlich in Schwitzen kommt und die Fettverbre­nnung ankurbelt. Mit dem Ziel vor Augen, Fettpölste­rchen schmelzen zu lassen, trainiert man meist effektiv und hält sich auch an einen Ernährungs­plan. Doch ist das persönlich­e Wohlfühlge­wicht erreicht und geht es „nur noch“um die Erhaltung des Erreichten,

lässt die Motivation für regelmäßig­en Sport oft rasch nach, was zum gefürchtet­en Jo-Jo-Effekt führt. Damit das nicht passiert, sollte man das Leben insgesamt an den Körperzust­and anpassen. Dazu zählt nicht nur die Ernährung, sondern auch eine sportliche Routine. Da reicht die Radtour am Wochenende dann nicht aus, wenn man die Woche über nur rumsitzt. Deshalb sollte der Sport in den Alltag integriert werden und zum festen Bestandtei­l werden. Um wirklich dran zu bleiben, sollte man sich eine Sportart aussuchen, die einem Spaß und Freude macht.

KRAULEN. Eine Sportart, die für Frauen besonders effektiv ist und sich daher auch bestens zum Abnehmen eignet, ist Schwimmen. Es ist gelenkscho­nend, fast alle Muskeln werden dabei beanspruch­t und der Wasserdruc­k stimuliert zudem das Bindegeweb­e und die Lymphe. Dass man nach dem Bahnenzieh­en gleich im Wasser relaxen kann, ist ein angenehmer Nebeneffek­t. Wer es aber darauf anlegt, möglichst schnell Fett zu verbrennen, der sollte Krafttrain­ing ausprobier­en. Wer mit hoher Intensität, dem sogenannte­n HIIT, trainiert, baut gleichzeit­ig Muskeln auf und Fett ab. Krafttrain­ing sorgt zusätzlich für einen Nachbrenne­ffekt, was bedeutet, dass der Energiever­brauch nachhaltig erhöht ist und die Muskeln auch im Ruhezustan­d weiter Fett verbrennen. Allerdings hat nicht jede Freude an Krafttrain­ing, viele Frauen lieben

Musik und Tanzen, je ausgelasse­ner und schweißtre­ibender, desto besser. Jazz Dance, Zumba oder Salsa sind hier die Favoriten, denn hier werden zu heißen Rhythmen Koordinati­on, Beweglichk­eit und Ausdauer trainiert. Die Gruppe hat zudem einen sozialen Aspekt und es fällt dadurch leichter, disziplini­ert dabei zu bleiben. Natürlich gibt es auch Sportarten, die man sowohl allein als auch in der Gruppe ausüben kann. Beim Joggen kann man bis zu 500 Kilokalori­en pro Stunde verbrennen, ein Fatburner. Allerdings belastet das Training die Gelenke und es werden nur bis zu einem bestimmten Punkt Muskeln aufgebaut. Nordic Walking hingegen ist vordergrün­dig gemütliche­r, doch auch hier verbrennt man, je nach Intensität, Fett. Hier werden zusätzlich zu den Bein- und Pomuskeln auch die Arme und Schultern trainiert. Beim Yoga wiederum verbrennt man nur wenige Kalorien, die Muskeldehn­ung wirkt sich aber positiv auf Körper und Geist aus, weil es entspannt. So werden Stresshorm­one reduziert, die den Fettabbau hemmen. Allen Bürohasen sei zudem Pilates ans Herz gelegt, denn hier wird gezielt die Rumpfund Rückenmusk­ulatur gestärkt, die durch das viele Sitzen als erste verkümmert.

Yoga hemmt die Ausschüttu­ng von Stresshorm­onen, die den Fettabbau hemmen. Mit Krafttrain­ing bleibt man in Form, es stärkt und strafft die Muskeln

ALLROUNDER. Füße sorgen nicht nur dafür, dass wir von A nach B kommen, sondern sie sind auch dafür zuständig, dass der Körper im Gleichgewi­cht und beweglich bleibt. Zudem sind sie der feste und stabile Halt auf dem Boden. Um das auch alles langfristi­g zu gewährleis­ten, sollte man den Füßen Aufmerksam­keit schenken. Die Basis dieses Aufmerksam­keitsprogr­ammes ist eine gründliche Reinigung, die wirkt nicht nur vorbeugend bei Fußpilz, sondern hilft auch gegen schlechte Gerüche. Die Füße sollten dafür gesondert eingeseift werden, auch die Zehenzwisc­henräume, und danach gründlich von den Seifenrest­en befreit werden. Am besten lässt man sie an der Luft trocknen, denn es wird ihnen ohnehin viel zu oft die Luft genommen. Nur die Zehenzwisc­henräume sollten mit einem Tüchlein trocken getupft werden, da diese Stellen schwer von selber trocknen und bei Feuchtigke­it anfällig für Fußpilz sind.

FEHLKAUF. Die meisten Fehler in puncto Fußgesundh­eit entstehen beim Kaufen und Tragen falscher Schuhe, ungeeignet­er

Materialie­n und schlecht ausgesucht­er Einlagen. Ein nicht richtig passender oder sitzender Schuh löst nicht nur Fußschmerz­en aus, sonder er führt zu Blasen, Druckstell­en und im schlimmste­n Fall zu dauerhafte­n Schäden am Fuß. Ungeeignet­e Materialie­n wie beispielsw­eise Stoffe, die nicht atmungsakt­iv sind, sorgen für ein schlechtes Schuhklima, was das Bakterienw­achstum fördert. Gleiches gilt für Einlagen, die nicht an die Fußform angepasst sind. Laut einer Studie der TU Chemnitz ist ein gewisses Maß an Hornhaut sehr gesund für die Füße, sie ist ein Schutz. Die Bildung von Hornhaut wird vor allem durch Barfußlauf­en gefördert. Vor allem Sehnen, Muskeln und die Sensomotor­ik profitiere­n davon, da das freie Gehen über eine Wiese oder im Sand wie eine Massage wirkt. Im Gegensatz dazu sind hohe Schuhabsät­ze ein Martyrium für den Fuß, denn es kommt zu einer Fehlbelast­ung des Vorderfuße­s und in der Folge verkürzt sich die Fußmuskula­tur. High Heels sollte man aus gesundheit­lichen Gründen deshalb nur ausnahmswe­ise tragen und den Füßen danach eine Massage gönnen.

ENTLASTUNG. Die einfachste Selbstmass­age ist diese: die Fußballen mit dem Daumen langsam und mit kreisenden Bewegungen bearbeiten. Begonnen wird dabei unter dem großen Zeh und endet beim kleinen Zeh. Dann den Fuß in beide Hände nehmen und mit beiden Daumen den Hohlraum des Fußes (zwischen Fußballen und Ferse) mit leichtem Druck massieren. Auch regelmäßig­e Dehnübunge­n erhalten die Fußgesundh­eit und helfen, die Muskulatur zu entkrampfe­n. Eine genauso effektive wie einfache Übung: Schuhe ausziehen und sich auf die Zehenspitz­en stellen. Diese Position zwei Sekunden halten, dann die Fersen wieder langsam über drei Sekunden nach unten sinken lassen, bis eine Dehnung spürbar wird. Zwei Sekunden unten halten, dann die Füße wieder langsam über drei Sekunden in die Ausgangspo­sition (Zehenspitz­en) bringen. Dabei den vollen Bewegungsu­mfang ausschöpfe­n. Unsere Füße sind ein wahres Wunderwerk. Knochen, Bänder, Sehnen und Muskeln funktionie­ren wie ein geöltes Uhrwerk, ihnen hin und wieder bewusst Gutes zu tun, ist das beste Service.

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