Kurier (Samstag)

Nikolaus II. : Gottesgnad­entum bis in den Untergang (1868–1918)

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Schon das Volksfest zu seinem Amtsantrit­t war von einer Katastroph­e überschatt­et. Hunderttau­sende warteten auf Essen und Wodka, als eine Massenpani­k ausbrach und mehr als 1.000 Menschen umkamen. Die Amtszeit des letzten Zaren war geprägt von der Ahnungslos­igkeit über den Zustand seines Reiches und sturem Festhalten am Prinzip des Gottesgnad­entums und absoluter Macht. So traf er innen- wie außenpolit­isch katastroph­ale Fehlentsch­eidungen. Er unterdrück­te Minderheit­en und verweigert­e Reformen. Beeinfluss­t von seiner Frau Alexandra, einer religiösen Fanatikeri­n, und dem Prediger Rasputin, verschloss er sich vor der Realität – bis zum tragischen Ende.

„Alle sollen wissen, dass ich mit allen meinen Kräften dem Wohl des Volkes dienen werde, aber dass ich deshalb das Prinzip der Autokratie ebenso fest und beständig hochhalten werde wie mein unvergessl­icher Vater.“

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