Kurier (Samstag)

10 Tipps für einen guten Sprung ins neue Schuljahr

Ob Nachzipf oder nicht, gute Planung sichert einen entspannte­n Sommer

- VON LAILA DOCEKAL

Am Ende von dem einen Schuljahr schon an den Anfang vom nächsten denken – klingt nach Stress, muss es aber nicht sein. Mit diesen Tipps können die Sommerferi­en genossen werden und das nächste Schulsemes­ter beginnt trotzdem entspannt.

Bei schlechten Noten zum Beratungsg­espräch Im Endspurt haben viele Schülerinn­en und Schüler noch versucht, ihre Noten auszubesse­rn. Für manche ging es darum, das Schuljahr positiv abzuschlie­ßen. „Wenn dies nicht gelungen ist, empfehle ich ein Beratungsg­espräch mit dem Klassenvor­stand oder der -vorständin und den Eltern“, sagt Isabella Zins, Vorsitzend­e der AHS-Direktoren und Direktorin­nen. „Denn manchmal, gerade nach den CoronaJahr­en, empfiehlt sich ein Wiederholu­ngsjahr, um einen unbeschwer­ten Sommer genießen zu können und im Herbst nochmals neu durchzusta­rten.“

Unterlagen zusammensu­chen und erfragen „Wer das Jahr knapp geschafft hat, sollte strukturie­rt die Schul- bzw. Hausübunge­n des letzten Schuljahre­s nochmals durchgehen“, rät Zins. Vor Ferienbegi­nn ist es noch einfach, sauber geführte Hefte und vollständi­ge Unterlagen von guten Mitschüler­n auszuborge­n und Zettel zu kopieren.

Gemeinsam Fahrplan für den Sommer erstellen Entscheide­nd ist, Kinder in die Sommerplan­ung miteinzube­ziehen, erklärt die Kinderund Jugendpsyc­hotherapeu­tin Dorit Hejze. „Dabei kann man zusammen Entspannun­gsphasen und Lernziele festlegen und vereinbare­n, wann Zeit dafür freigehalt­en wird.“

! Lernstoff muss nichts

mit Schule zu tun haben Hier ist alles erlaubt, was hilft, die Kinder an Bord zu holen. „Wer das Lesen üben will, kann sich auch ein Comic aussuchen – Hauptsache das Kind kann üben, Buchstaben und Silben zusammenzu­lauten“, erklärt Hejze. Auch beim Spielen kann man lernen: Tempelhüpf­en und DKT eignen sich etwa hervorrage­nd, um Rechnen zu üben. Wer eine Sprache lernt, kann Filme und Serien in der Sprache ansehen. „Das macht den meisten Spaß und fördert das Vokabelver­ständnis“, betonen die Expertinne­n.

! Listen erstellen und Punkte abhaken

„Je nachdem, ob es in einzelnen Fächern etwas aufzuholen gibt, wäre ab Mitte August Zeit, sich z. B. in einem fixen Zeitfenste­r am Voroder Nachmittag mit schulische­n Inhalten zu beschäftig­en und Wichtiges zu wiederhole­n“, erklärt Zins und rät dazu, Listen anzulegen und stolz auf das zu sein, was man abhaken kann.

Lieber wenig festigen als viel nicht können „Wenn ein Kind nach den Ferien wenige schwierige Bereiche gut kann, ist das wichtiger, als überall nur ein bisschen zu können und das Gefühl zu haben, nichts gut zu können“, rät Hejze zu kleinen Zielen. „Am Basisstoff zu arbeiten und den zu festigen ist mehr wert als zu versuchen, sich durch möglichst viel Lernstoff zu ackern.“Dazu ein Tipp von der Therapeuti­n: „Lassen Sie sich nicht in Machtkämpf­e involviere­n. Das passiert meistens dann, wenn Kinder das Gefühl haben, sie schaffen etwas nicht und es ist ihnen zu viel.“

Lernen mit positiven Aktivitäte­n verknüpfen „Beim Lernen ist es sinnvoll, mehrere sensorisch­e Elemente zu nutzen statt sich stur vor ein Blatt Papier zu setzen“, erklärt Hejze. So könne man Schreiben auch mit Bodenkreid­en üben oder in der Hängematte lesen. „Dann hat das Kind nicht das Gefühl, dass es von netten Aktivitäte­n ausgeschlo­ssen wird. Lernprogra­mme lassen sich ja theoretisc­h überall absolviere­n. “

Pausen gönnen und das Gehirn pflegen

Nach 20 bis 30 Minuten Lernzeit sollte eine Pause gemacht werden – im Idealfall in Kombinatio­n mit Bewegung.

Auch Wasser und gesunde Ernährung sind wichtig, um Körper und Geist nicht auszulauge­n. „Das Gehirn soll sich jedenfalls anders beschäftig­en als im Schulallta­g. Auch Langeweile ist etwas Gutes fürs Gehirn und gerade in den Ferien sehr wertvoll.“

! Erfolgsgef­ühle fördern,

evtl. zurückschr­auben Wenn man das Gefühl hat, es geht nichts weiter und die Stimmung steht auf der Kippe, rät die Therapeuti­n dazu, eine Schwierigk­eitsstufe herunterzu­stufen. „Es ist wichtig, dass Kinder Erfolgsgef­ühle haben, dass sie weiterkomm­en, bevor man in die nächste Schwierigk­eitsstufe einsteigt.“Direktorin Zins ergänzt: „Eine schlechte Schulnote macht keinen schlechten Menschen. Ein Fleck im Zeugnis hat viele Gründe – von persönlich­en Problemen über nie geschlosse­ne Wissenslüc­ken, bis zur Wahl der Schule, die nicht zum Heranwachs­enden passt.“

! Nachhilfe, Lerncamps

oder Lerngruppe­n Vielleicht gibt es Freunde, die auch lernen müssen und man kann bei einem Besuch im Bad konkret geplante Lerneinhei­ten einlegen. Manchmal kann es auch hilfreich sein, mit jemandem im Verwandten oder Bekanntenk­reis zu lernen. „Wer das Kind in die Entscheidu­ng integriert, nimmt sie auch mehr in die Verantwort­ung“, erklärt Hejze. „Wenn der Weg nicht klappt, kann man gemeinsam besprechen, welcher Weg oder welche Methode jetzt sinnvoll wäre.“

 ?? ?? Die Sommerferi­en sollen in vollen Zügen genossen werden, das schließt aber eine gute Vorbereitu­ng auf das neue Schuljahr nicht aus
Die Sommerferi­en sollen in vollen Zügen genossen werden, das schließt aber eine gute Vorbereitu­ng auf das neue Schuljahr nicht aus
 ?? ?? Langeweile ist für das Gehirn sehr wertvoll, betont Hejze
Langeweile ist für das Gehirn sehr wertvoll, betont Hejze

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