Kurier (Samstag)

Und plötzlich fühlt man sich verloren und bedeutungs­los

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Gerbrand Bakker. Wenn schon Selbstbesc­hau eines Schriftste­llers bis zur Nacktheit, dann Gerbrand Bakker (und nicht Knausgard). Der Niederländ­er ist authentisc­h, wenn er von seiner Homosexual­ität berichtet. Und von seinen Depression­en. Vom Verlust seiner Libido und den Gesprächen mit einer Sexologin der Uniklinik Amsterdam.

Niemandsla­nd

Ein preisgekrö­nter Autor ist Gerbrand Bakker („Oben ist es still“, „Jasper und sein Knecht“), Gärtner ist er, manchmal Eisschnell­lauftraine­r, und trotzdem fühlte er sich eines Tages verloren. Bedeutungs­los.

„Eine Depression­en ist nichts. Man ist nichts. Nichts ist ein Niemandsla­nd. Ein Niemandsla­nd ist eine Welt, in der nichts mehr von Bedeutung ist. Und darin kann man nicht leben.“

Schonkost ist „Knecht, allein“nicht. Bakker liefert etwas Trost (mit Stil), und man ist froh über Sätze, die Erleichter­ung bringen, etwa: „Selten habe ich etwas Schöneres gesehen als die Aufnahmen meiner Blase.“

 ?? ?? Gerbrand Bakker: „Knecht, allein“Übersetzt von Andreas Ecke. Suhrkamp Verlag. 318 Seiten. 24,95 Euro
KURIER-Wertung: ★★★★★
Gerbrand Bakker: „Knecht, allein“Übersetzt von Andreas Ecke. Suhrkamp Verlag. 318 Seiten. 24,95 Euro KURIER-Wertung: ★★★★★
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Gerbrand Bakker erzählt von seinem Libidoverl­ust

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