Kurier (Samstag)

„Ein sehr schwierige­r Winter“

EU-Gipfel beriet über Gaskrise und steigende Inflation

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Brüssel. In ganz Europa steigt die Nervosität: Immer weniger Gas fließt aus Russland. Die Sorge wächst, dass Moskau die Gashähne in Richtung EU ganz zudrehen könnte. Am zweiten Tag des EU-Gipfels in Brüssel wurden gestern erneut Maßnahmen besprochen, wie dieses schlimmste Szenario bewältigt werden könnte. „Alle Aktivitäte­n, um Energie aus anderen Ländern zu importiere­n“, seien gesetzt worden, beruhigte der deutsche Kanzler Olaf Scholz (SPD). Die EU-Staaten wollen künftig Gas gemeinsam einkaufen, das würde die Preise nicht noch weiter in die Höhe treiben. Doch Italien will mehr und drängt: Ein Preisdecke­l soll auf europäisch­er Ebene eingeführt werden, um so die Verbrauche­r zu entlasten. Österreich und Deutschlan­d lehnen solch einen Schritt allerdings ab.

Irlands Premier Michael Martin befürchtet zudem mit Blick auf die steigende Inflation: „Wir stehen vor einem sehr schwierige­n Winter.“Der Krieg in der Ukraine und seine Folgen stellten Europa nun vor größere Herausford­erungen als die Corona-Pandemie: „Das ist jetzt viel komplexer als etwa die Beschaffun­g eines Impfstoffs.“

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