Lebensgefährten von cordula puchwein
„Omega-3-Fettsäuren verlängern das Leben um fünf Jahre“, „Lebenselixier Omega-3“, „Mehr Lebenszeit durch Omega-3“. Einmal mehr hypen aktuelle Schlagzeilen diese essenziellen Fettsäuren. Eine Nachfrage.
LEBENSWICHTIG. Omega-3-Fettsäuren werden ja seit Jahren ausgezeichnete gesundheitliche Wirkungen nachgesagt. Soweit bekannt, sind sie von essenzieller Bedeutung für den menschlichen Stoffwechsel. Als Baustein der Zellmembranen halten sie die Hüllen der Zellen geschmeidig und unterstützen die Produktion verschiedenster Hormone, die unter anderem auch die Fließeigenschaften des Blutes steuern. Omega-3-Fettsäuren (Details siehe Infokasten) stärken die Immunabwehr und steuern Entzündungsvorgängen entgegen.
In einer Studie, durchgeführt am IMAM (L’Institut Hospital del Mar d’Investigacions Mediques/Barcelona), wurden die Fettsäuren jetzt noch einmal genauer unter die Lupe genommen. Als Grundlage dienten die Datensätze einer Langzeitstudie aus elf Jahren mit 2.240 amerikanischen Testpersonen. Die neuen Erkenntnisse daraus dürfen durchaus als sensationell bezeichnet werden. Die Hauptaussage: „Wer einen höheren Omega-3-Spiegel hat, kann mit einer um fünf Jahre höheren Lebenserwartung rechnen. Ausschlaggebend dafür sind vier Fettsäuren als Marker, darunter die zwei Omega-3-Fettsäuren EPA und DHA, und interessanterweise auch zwei gesättigte Fettsäuren, nämlich die Myristinsäure und Behensäure“, sagt Dr. Aleix Sala-Villa vom IMAM. Heißt im Klartext: Ungesättigte Omega-3-Fettsäuren sind tatsächlich ein Lebenselixier und nicht alle gesättigten Fettsäuren, die bislang mit einem kardiovaskulären Risiko in Verbindung gebracht wurden, sind per se schlecht.
Was bedeutet das für die Zukunft? Aufgrund der Konzentrationen dieser Fettsäuren im Blut könnten Ernährungsempfehlungen künftig gezielt personalisiert werden und die Lebenserwartung damit tatsächlich hinaufgeschraubt werden. Aleix Sala-Vila: „Was wir gefunden haben, ist nicht unbedeutend. Es bekräftigt die Idee, dass kleine Änderungen in der Ernährung einen viel stärkeren Effekt haben können, als wir denken. Und es nie zu spät oder zu früh, diese Änderungen vorzunehmen.“
In der Praxis bedeutet das: Auf den Speiseplan gehören etwa mehr Leinöl, Leinsamen, Walnüsse, Chiasamen, Rapsöl und natürlich viel frischer Fisch, wie Hering, Makrele, Lachs und Thunfisch.