Kurier (Samstag)

Ungewöhnli­che Koalitions­wünsche in Tirol: FPÖ hofft auf ÖVP ohne Platter-Nachfolger

Skepsis gegenüber Mattle, SPÖ-Dornauer will keine Dreier-Koalition

- CHRISTIAN WILLIM

Landtagswa­hl. Die Karten für die Wahlen am 25. September sind gemischt. Mit der Tiroler FPÖ haben nun alle Landtagspa­rteien – mit Ausnahme der Klein-Fraktion Liste Fritz – ihre vorderen Listenplät­ze fixiert. Bei den Blauen war Parteiobma­nn Markus Abwerzger als Frontmann gesetzt. Die Präsentati­on der weiteren Kandidaten am Freitag nutzte der 46Jährige für einen frontalen Angriff auf die Schwarzen.

„Die Korruption ist die DNA der Österreich­ischen Volksparte­i“, polterte Abwerzger. Der weiß, dass sich die Chancen auf eine schwarz-blaue Koalition unter Günther Platters Nachfolger an der VP-Spitze, Anton Mattle, kaum verbessert haben. Und so versucht der FPÖ-Obmann erst gar nicht, sich die Tür offen zu halten.

Er ist aber überzeugt: Sollte die VP mit Mattle auf 30 Prozent abstürzen (2018 kam sie auf 44,3 Prozent), „dann ist er weg. Damit tut sich die zweite Reihe auf.“Aus Sicht Abwerzgers gibt es in Wirtschaft­sund Bauernbund „vernünftig­e Kräfte“– also Schwarz-Blau-Anhänger.

Neue Ausgangspo­sition

Eine ähnlich komfortabl­e Position, wie sie die VP vor vier Jahren vorfand, scheint dieses Mal außer Reichweite. Damals hatte Platter drei potenziell­e Partner für eine Zweier-Koalition – SPÖ, FPÖ und Grüne. Und entschied sich letztlich für eine Fortsetzun­g von Schwarz-Grün.

SPÖ gegen Dreier

Die FPÖ dürfte sich wie 2018 mit der SPÖ um Platz zwei matchen. Die Blauen blieben damals mit 15,5 Prozent hinter den Roten (17,3 Prozent). SPÖ-Chef Georg Dornauer ließ diese Woche damit aufhorchen, dass er für eine Dreier-Koalition nicht zu haben wäre. Anders als im Bund wäre die in Tirol aber wohl auch bei einem deutlichen Minus der VP, ohne diese, kaum möglich.

Newspapers in German

Newspapers from Austria