Plitsch-Platsch mit Blondine
gegen mit 15.000 Scheinen abgespeist wurde, wollte sie nicht so einfach hinnehmen. „Immerhin bin ich die Blondine“, klopfte sich Marilyn Monroe schon damals mit zornigem Seitenblick auf die brünette Kollegin auf die Brust. Und rächte sich fortan mit notorischer Unpünktlichkeit.
Die Fotos, die Lawrence Schiller damals an drei Tagen am Set aufgenommen hat, waren alle schwarz-weiß. „Journalistische Bilder aus der Kleinbildkamera“, so der Fotograf. „Die Idee war, sie entspannt einzufangen.“Die Übung gelang, zwei Jahre danach gab es ein neuerliches berufliches Date der beiden. Die anfängliche Entspanntheit wich nun einer erotischen Spannung. Der Grund: Marilyns neuer Film, „Something’s Got to Give“mit Co-Star Dean Martin, sollte sie nach einer längeren Pause wieder in die Schlagzeilen bringen.
In ihrem vor kurzem bezogenen und im spanischen Stil gehaltenen Bungalow mit der Adresse 12305 Fifth Helena Drive in Brentwood, Los Angeles, wurden Ideen für das bevorstehende Foto-Shooting ausgetauscht. Schiller hatte schon im Drehbuch von der Pool-Szene gelesen und ließ leise anklingen: „Was ich wirklich aufnehmen möchte, ist ...“– „,Warten Sie, lassen Sie mich raten’, unterbrach sie mich. ,Plitsch-Platsch’.“Bingo. Der Fotograf ahnte, dass ihm hier eine Aufnahme gelingen könnte, die es mit jenem berühmten Bild von Marilyn im vom Wind hochgewirbelten Kleid auf einem New Yorker U-Bahn-Schacht aufnehmen könnte. Ganz im Sinne der Monroe offenbar.
Gar nicht cool am Pool
„Sie dachte eine Weile nach“, so Lawrence Schiller, „und fuhr dann fort: ,Ich habe über unsere jetzige Szene nachgedacht. Ich werde einen Badeanzug tragen, wenn ich hineinspringe, aber vielleicht komme
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Der Jungfotograf witterte seine Chance. Lawrence Schiller erinnert sich an die Antwort: „Nun, Marilyn, Sie sind schon berühmt. Jetzt müssen Sie mich berühmt machen.“Marilyns nasse Haut und ihre funkelnden Augen wurden tatsächlich zum Karrierebooster für den 25-jährigen Fotografen. Schiller sollte sich noch einen Namen als Regisseur und Produzent von 20 Kinofilmen machen, etwa der Dennis-Hopper-Doku „The American Dreamer“. Nur drei Monate später aber, in der Nacht zum 5. August, starb das Sexsymbol der Fifties und frühen Sixties mit nur 36 Jahren nach einer Überdosis Schlaftabletten.