Kurier (Samstag)

„ICH MÖCHTE NICHT ICH SEIN“

Auch in „Guglhupfge­schwader“, der neuen Rita-Falk-Verfilmung rund um Bayerns skurrilste­s Ermittler-Dreamteam, sorgt Schauspiel­er Simon Schwarz wieder verl▶sslich für die Lacher. |m |nterview spricht er über M▶nnerfreund­schaften, einen Kreisverke­hr zu sein

- Von Alexander Kern

Im Dorf Niederkalt­enkirchen in Niederbaye­rn ist wieder ordentlich was los: Das Lotto-Geschäft wird mitsamt Inhaberin in Brand gesetzt, die Glücksspie­l-Mafia zerschießt der Oma die Guglhupfe, Franz muss zur Paartherap­ie und Rudi hat eine neue Freundin. Die Fans der Rita-Falk-Krimis kommen auch in „Guglhupfge­schwader“, der achten Verfilmung, in der Dorfpolizi­st Franz Eberhofer und Rudi Birkenberg­er ermitteln, auf ihre Kosten. Den Rudi gibt kongenial erneut der Österreich­er Simon Schwarz, mit seinem hellwachen Spiel kann er sowohl Komödie wie Tragödie, gehört zu den erfolgreic­hsten Schauspiel­ern des Landes. Beim Interview ist er entspannt, gut gelaunt, nebenbei hilft er sogar seiner kleinen Tochter beim Anziehen.

freizeit: Herr Schwarz, als Buddy-Komödie funktionie­rt auch Ihr achter Auftritt mit Sebastian Bezzel perfekt. Was macht eine echte Männerfreu­ndschaft denn aus?

Man macht sich keine Vorwürfe, auch wenn man länger nicht voneinande­r gehört hat. Ich habe zwei große Männerfreu­ndschaften in meinem Leben, Sebastian ist zweifellos eine davon. Wir setzen immer an, wo wir zuletzt aufgehört haben, selbst wenn wir uns zwei Monate nicht gesehen haben. Wir haben eine ähnliche Denke, obwohl wir sehr unterschie­dlich sind.

Ist unter Männern nicht oft eine Kumpelei zu beobachten, und was einen bewegt, wird eigentlich nicht thematisie­rt?

Ich rede in meinen Männerfreu­ndschaften schon darüber, was wirklich wichtig ist. Es geht sogar darüber hinaus: Man gönnt sich gegenseiti­g wirklich alles. Das ist ein großer Schritt. Auch, dass man akzeptiert, wenn der Freund anders über eine Sache denkt. Man wirft sich nichts vor. Die Zeit, die man zusammen verbringt ist wichtiger, die Freundscha­ft wertvoller. Das unterschei­det sie wohl auch von Freundscha­ften unter Frauen. Mein Eindruck ist, die Emotionali­tät der eigenen Bedürfniss­e steht da stärker im Vordergrun­d.

Ein gewisser Starrsinn, eine entschleun­igte Lebenseins­tellung und wenn’s mal Kummer gibt, hilft Bier: Der porträtier­te Bayern-Kosmos im Film ist ein glückliche­r. Was ist Ihr Glücksreze­pt?

Ich habe kein Glücksreze­pt. Ich bin immer noch auf der Suche. Dazu bin ich viel zu sehr Österreich­er und vor allem klassische­r Wiener, womit ich von einem Glücksreze­pt weit entfernt bin.

Würde ein Lottosechs­er, wie im Film, helfen beim Glücklichs­ein?

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