18-Jähriger flüchtet mit 250 km/h vor der Polizei Meidling.
Verfolgungsjagd endete in künstlichem Stau in Niederösterreich
Der Schock nach dem tödlichen Unfall mit einem Raser am Schottenring ist noch nicht verdaut, schon passiert der nächste Fall von unvorstellbarer Raserei in der Nacht auf Freitag vor den Augen der Wiener Polizei. Ein 18-jähriger Serbe wurde dabei beobachtet, als er in Meidling an einer Kreuzung eine rote Ampel überfuhr. Von der Polizei wollte er sich nicht anhalten lassen – der Bursche stieg in seinem Boliden aufs Gas und raste davon. Auf bis zu 250 km/h soll er sein Fahrzeug beschleunigt haben, schildert die Polizei den Vorfall.
Die Verfolgungsfahrt führte auf die A23 Richtung Norden, über Favoriten und die S1 in Richtung Schwechat, der Lenker habe dabei auch einen Fahrradfahrer und einen Fußgänger gefährdet, der wohl nur mit einem Sprung zur Seite sein Leben retten konnte.
Gestoppt werden konnte der Mann letztlich durch einen künstlichen Stau bei Fischamend, den zu Hilfe gerufene Polizisten mit ihren Autos erzeugten. Der 18-Jährige wurde festgenommen, im Auto wurden darüber hinaus gestohlene Kennzeichen sichergestellt.
Kein Verständnis kann der Jurist des Kuratoriums für Verkehrssicherheit, Armin Kaltenegger, dafür aufbringen: „Hier ist mit einer doch sehr großen Rücksichtslosigkeit gegenüber dem Leben anderer Menschen, gegenüber der allgemeinen Sicherheit vorgegangen worden.“
„Strafen sind zu gering“
Kaltenegger geht davon aus, dass alle Möglichkeiten der Verwaltungsstrafen ausgeschöpft werden: Führerscheinentzug, hohe Geldstrafen.
Aber er sieht auch die Möglichkeit, gerichtlich wegen Gemeingefährdung vorzugehen: „Dieses Delikt sieht immerhin einen Strafrahmen von bis zu zehn Jahren vor, wird aber nur selten angewendet.“
Generell hält der Jurist die Strafen für Delikte im Straßenverkehr für zu gering: „Die zuletzt erhöhten Strafen und Maßnahmen sind ein Schritt in die richtige Richtung.“Aber die Strafen müssten massiv erhöht werden – für Raser auch dann, wenn noch nichts passiert ist.