Drei Tote: Rätsel um verseuchten Käse
Die Ermittlungen im Fall von kontaminierten Molkerei-Produkten laufen. Die Spur führt zu einer Käserei in Niederösterreich. Es gibt einen Produktrückruf
Seit drei Jahren bereits versuchen die Behörden Fälle von Listerien-Erkrankungen nachzuverfolgen – bisher ohne Erfolg. Acht Menschen erkrankten an einem identischen Stamm des Bakteriums, drei davon sollen daran gestorben sein.
Nun meldete die Agentur für Lebensmittelsicherheit (AGES) einen Durchbruch: Die verseuchten MolkereinProdukte dürften aus einer Käserei im niederösterreichischen Gloggnitz stammen. Sofort folgte ein Produktrückruf für Kajmak, Trinkjoghurt und Frischkäse von der Molkerei im Bezirk Neunkirchen. Bei dem Betrieb handle es sich um die erste traditionelle serbische Molkerei in der Europäischen Union – damit werben die Betreiber zumindest.
Kein neuer Fund
Vorkommen
Listerien sind Bakterien, die etwa in Abwässern, in der Erde oder auf Pflanzen vorkommen. Bei Lebensmitteln können vor allem rohe Fleisch-, Fisch-, und Milchprodukte mit Listerien kontaminiert sein. Verunreinigung mit Tierkot ist bei betroffener Rohmilch oft die Ursache
Verbreitung
Listerien werden meistens durch den Verzehr von kontaminierten Lebensmitteln vom Menschen aufgenommen. Die Inkubationszeit ist sehr unterschiedlich und kann von wenigen Stunden bis hin zu 67 Tagen betragen
Krankheitsverlauf
Bei gesunden Erwachsenen verläuft eine Listeriose sehr häufig ohne Symptome oder nur mit leichtem Durchfall oder Darmbeschwerden. Immunschwache Menschen, Schwangere oder Kinder können an einer Listeriose aber auch sterben. Die Bakterien bleiben dann nicht im Verdauungstrakt, sondern streuen. Es kann dann zu Kopfschmerzen, starkem Fieber, Übelkeit und Erbrechen, sowie zu Hirn- bzw. Hirnhautentzündung oder Blutvergiftungen kommen