Die Macht der Mädchen
Künstlerin Elisabeth Samsonow zeigt im „Museum des Anfangs“ihre Skulpturen
Teil der Veranstaltung „Tage der Transformation“von Globart ist auch die Ausstellung Museum des Anfangs der Künstlerin Elisabeth von Samsonow im Pavillon im Garten des Stifts Melk. Eine zweiteilige Installation mit Skulpturen, Objekten und Bildern hat sie extra für das Museum komponiert.
Die Skulpturen aus Lindenholz und Metall nehmen die Sprache der neolithischen Kleinskulptur der Kykaden mit ihren teils futuristischen Formen auf, die bereits die Bildhauer Hans Arp und Constantin Brancusi inspirierten. Am Anfang der modernen Kunst standen also prähistorische Mädchen. Diesen Faden spinnt Samsonow mit weiter.
„Samsonow ist radikal, denn sie geht an die Wurzeln: unser Verhältnis zur Erde“, sagt Jakob Brossmann, der neue Intendant von Globart. „Ihre Ausstellung ist ein wesentlicher Beitrag zu unserer Frage, wie eine Transformation gelingen kann, wo die benötigte Kraft ihren
Skulpturen dafür liegen könnte.“Die Künstlerin und Philosophin wird ihre Arbeit im Gespräch mit Renata Schmidtkunz reflektieren - die alle Gespräche der Tage der Transformation moderieren wird. Samsonow ist überzeugt: Erst eine matriarchale Gesellschaft ist in der Lage, die Schwächsten und die Natur zu schützen. „Wir beginnen, die Erde zu sehen“, formuliert Elisabeth von Samsonow.
Mädchen im Zentrum
Erstmals zeigt Elisabeth von Samsonow die Arbeit „Zwei Mädchen“. Das Paar von Aluminiumgüssen bildet das Zentrum der Ausstellung im barocken Pavillon mit seinen
Bergl-Fresken. Samsonow stellt dieser bunten Naturimagination den metallenen Guss gegenüber.
Die Künstlerin entwickelt ihre charakteristische Formensprache in einem neuen Material. Ihre farbenprächtige bildhauerische Arbeit mit dem gewachsenen Stamm transformiert sie hier in ein monochromes Paar, das in großer Klarheit Würde und Macht ausstrahlt.
Eine Macht, die sich dereinst über den gesamten Donauraum erstreckt haben soll. Die These einer friedliebenden matriarchalen Zivilisation wird durch Elisabeth von Samsonow erlebbar und gegenwärtig.