Lichtscheu
Bevor man sich jedoch auf den Weg zum Gärtner macht, um sich Stauden anzuschaffen, sollte man sich erst einmal einen Plan machen und genau ausmessen, wie viel Quadratmeter zu bepflanzen sind. „Viele machen den Fehler, dass sie anfangs zu dicht bepflanzen und so die Stauden nicht genug Platz zum Gedeihen haben. In der Folge sind sie weniger widerstandsfähig“, erläutert Andreas Fellner von der HBFLA Schönbrunn. „Wenn die Lücken anfangs stören, kann man sie mit einjährigen Pflanzen füllen.“
Mit der richtigen Planung blüht es im Schatten von Frühling bis Herbst – besonders dann, wenn der Hobbygärtner die richtige Mischung von Einjährigen, Stauden und Zwiebelpflanzen setzt. Viele Zwiebel-, Knollen- und Rhizompflanzen mögen die allzu pralle Sonne nicht so sehr und verzaubern den Betrachter das ganze Jahr über – angefangen von den Schneeglöckchen und Tulpen im Frühjahr über die Dahlien und Gladiolen im Sommer bis hin zur Herbstzeitlose, die im September und Oktober blüht. Genauso variantenreich sind Schatten liebende Stauden – allen voran die Hortensien oder das Tränende Herz.
„Achten Sie nicht nur darauf, wann was blüht, sondern auch darauf, welche Wuchsformen und -höhen die Pflanzen haben. Mit Blattfarben, die gerade bei Schattenpflanzen sehr variantenreich sind, kann man weitere Akzente setzen“, erläutert Gargela.
Besonders gut gedeihen die Pflanzen, wenn man sie in Ruhe lässt: „Vertrocknete Blütenstände können ruhig stehen gelassen werden – schließlich sind auch vertrocknete Hortensienblüten noch ansehnlich“, meint Patricia Gargela. Auch aufs Umgraben sollte man verzichten, nur mit etwas selbstgehäckseltem Holz oder mit Laub darf man jetzt im Herbst mulchen.
Auch wenn der lichtarme Teil des Gartens weniger bunt ist als der sonnenverwöhnte: Auf das Mikroklima hat ein schattiges Eck im Garten
einen positiven Effekt. Hier ist es feuchter und kühler, was sowohl für Mensch als auch für Tier erholsam sein kann. In den wegen des Klimawandels immer heißer werdenden Sommern ist das ein großer Vorteil.
Den Garten als schattigen Rückzugsort schätzten übrigens schon die alten Ägypter. Sie genossen es, durch die kühlen Parks, die sie Lustgärten nannten, zu schweifen. In Europa brauchte man hingegen lange Zeit keine Gärten anlegen, die vor Hitze schützen – hier hatte man schließlich zahlreiche, ausgedehnte Wälder, die als natürliche Schattenspender dienten.