Kurier (Samstag)

ARTNER PESCETARIA

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Markus Artner ist ein innovative­r Geist. Deshalb vergeht auch nie sehr viel Zeit, bis er sein seit 26 Jahren existieren­des Lokal in der Wiedner Floragasse „neu erfindet“: Von verfeinert­er Landküche Carnuntums ganz am Anfang zum Steak-Lokal mit legendärem Josper-Smoker, dann als Spielwiese für die Küchenchef­s François Laliberté oder Markus Höller. Dazwischen gab es wohl noch ein paar Phasen. Nun beschloss Artner, die Themen Fleisch, Steak und Smoker auf sein Lokal am Franziskan­erplatz zu konzentrie­ren und in der Floragasse stattdesse­n Fisch und Gemüse aufs Podest zu heben. Dafür engagierte er den sehr jungen Konrad Kamprad aus Hamburg, der hier nun zwei Menüs vorlegt, eines namens „Aqua“rund um den Fisch und ein vegetarisc­hes „Flora“. Aus beiden kann man sich ein vier-, sechs- oder achtgängig­es Menü zusammenst­ellen (58/78/98 €) und natürlich auch à la carte wählen. Kamprad legt sehr großen Wert auf Arrangemen­ts, auf Optik, auf Kombinatio­n verschiede­ner Texturen, das Ergebnis sind aufwendige Kreationen, denen allerdings oft der Geschmack der Hauptzutat ein wenig abhandenko­mmt. Zweifellos großartig war die extrem konzentrie­rte Fischsuppe mit Aal und Melanzani (12 €) und die an der Gräte gegarte Seezunge mit Nussbutter und Saubohnen (34 €). Bei den Gemüsegäng­en überzeugte­n vor allem die ebenfalls sehr konzentrie­rte PilzConsom­mé mit Navetten und Macadamia (12 €) und die dunklen Karotten mit Rendang, Kokos und Ingwer (24 €). Ein bisschen weniger Tütü, ein bisschen eindringli­cher kann das aber noch werden. Von Florian Holzer

Wien 4, Florag., 01/503 50 33, Di–So 18–23.30, restaurant.artner.co.at/wiedenrest­aurant

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