Kurier (Samstag)

Kaum Chancen, Mut zu zeigen

Österreich war in Frankreich klar unterlegen und sucht Lösungen für Kroatien. Alaba, Weimann und Arnautovic angeschlag­en

- AUS PAR|S ALEXANDER STRECHA

Am Ende blieb nicht viel Platz für Wenn und Aber. Österreich musste in der Nations League die Klasse des Weltmeiste­rs Frankreich zur Kenntnis nehmen. Marko Arnautovic, der sein 103. Länderspie­l für Österreich absolviert­e, meinte anerkennen­d. „Sie sind der Weltmeiste­r. Es war schwer, mitzuspiel­en. Frankreich hat verdient 2:0 gewonnen.“Das sah auch die französisc­he Zeitung Le Figaro so: „Der Weltmeiste­r hat Österreich abserviert.“

Teamchef Ralf Rangnick versuchte nach dem Spiel positive Ansätze herausarbe­iten: „Die Überlegenh­eit der Franzosen in der ersten Hälfte lag natürlich an der Qualität des Gegners, aber auch an der Art wie wir gespielt haben. Wir hätten mit mehr Körperlich­keit dagegenhal­ten müssen. Aber es war auch nicht einfach, frühen Zugriff zu bekommen.“

Der Teamchef verwies auf eine gute Phase nach der Pause. „Wir haben das 0:1 zu einem Zeitpunkt kassiert, wo der Treffer nicht in der Luft lag. Nach der Pause waren wir durch Umstellung­en besser im Spiel, hatten durch Schlager eine gute Chance. Ärgerlich ist die Art und Weise, wie das Gegentor zustande kam, durch einen Fehler von uns.“Wie schon im Hinspiel in Wien servierte man durch unerzwunge­ne Fehler den Franzosen jeweils einen Treffer. In Wien war es ein schlecht abgespielt­er

Freistoß von Xaver Schlager, der das 1:1 der Franzosen ermöglicht­e, diesmal war es Sabitzer mit einem fürchterli­chen Fehlpass, der das 1:0 einleitete. Fehler, über die sich Rangnick besonders ärgern kann.

Das Team wollte mutig in Paris auftreten, bekam aber kaum Gelegenhei­t, Mut zu zeigen. Frankreich­s Teamchef Didier Deschamps: „Österreich hat uns in Wien vor deutlich größere Probleme gestellt als diesmal. Wir haben sie analysiert und einiges geändert.“Mit Erfolg. Nach den ersten starken Auftritten hat sich offenbar herumgespr­ochen, wie Österreich unter Rangnick auftritt. Das ÖFB-Team kam in der ersten Hälfte so gut wie nicht ins Pressing, dadurch ergaben sich auch wenige Umschaltmö­glichkeite­n. Bei den wenigen verlor man zu schnell wieder den Ball oder hatte keine spielerisc­hen Lösungen parat, um gefährlich vor das Tor zu gelangen.

Top-Spieler fraglich

Am Sonntag wartet die nächste Aufgabe, in Wien trifft man auf den Gruppeners­ten Kroatien. Österreich muss gewinnen, Frankreich darf in Dänemark nicht gewinnen – nur dann endet Österreich nicht auf Platz vier, nur dann kann der Abstieg aus Liga A verhindert werden. Am Samstag wurde in Wien. Alaba, Arnautovic und Weimann sind angeschlag­en und für das Kroatien-Spiel fraglich, der erkrankte Ulmer fehlt auch am Sonntag.

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