Kaum Chancen, Mut zu zeigen
Österreich war in Frankreich klar unterlegen und sucht Lösungen für Kroatien. Alaba, Weimann und Arnautovic angeschlagen
Am Ende blieb nicht viel Platz für Wenn und Aber. Österreich musste in der Nations League die Klasse des Weltmeisters Frankreich zur Kenntnis nehmen. Marko Arnautovic, der sein 103. Länderspiel für Österreich absolvierte, meinte anerkennend. „Sie sind der Weltmeister. Es war schwer, mitzuspielen. Frankreich hat verdient 2:0 gewonnen.“Das sah auch die französische Zeitung Le Figaro so: „Der Weltmeister hat Österreich abserviert.“
Teamchef Ralf Rangnick versuchte nach dem Spiel positive Ansätze herausarbeiten: „Die Überlegenheit der Franzosen in der ersten Hälfte lag natürlich an der Qualität des Gegners, aber auch an der Art wie wir gespielt haben. Wir hätten mit mehr Körperlichkeit dagegenhalten müssen. Aber es war auch nicht einfach, frühen Zugriff zu bekommen.“
Der Teamchef verwies auf eine gute Phase nach der Pause. „Wir haben das 0:1 zu einem Zeitpunkt kassiert, wo der Treffer nicht in der Luft lag. Nach der Pause waren wir durch Umstellungen besser im Spiel, hatten durch Schlager eine gute Chance. Ärgerlich ist die Art und Weise, wie das Gegentor zustande kam, durch einen Fehler von uns.“Wie schon im Hinspiel in Wien servierte man durch unerzwungene Fehler den Franzosen jeweils einen Treffer. In Wien war es ein schlecht abgespielter
Freistoß von Xaver Schlager, der das 1:1 der Franzosen ermöglichte, diesmal war es Sabitzer mit einem fürchterlichen Fehlpass, der das 1:0 einleitete. Fehler, über die sich Rangnick besonders ärgern kann.
Das Team wollte mutig in Paris auftreten, bekam aber kaum Gelegenheit, Mut zu zeigen. Frankreichs Teamchef Didier Deschamps: „Österreich hat uns in Wien vor deutlich größere Probleme gestellt als diesmal. Wir haben sie analysiert und einiges geändert.“Mit Erfolg. Nach den ersten starken Auftritten hat sich offenbar herumgesprochen, wie Österreich unter Rangnick auftritt. Das ÖFB-Team kam in der ersten Hälfte so gut wie nicht ins Pressing, dadurch ergaben sich auch wenige Umschaltmöglichkeiten. Bei den wenigen verlor man zu schnell wieder den Ball oder hatte keine spielerischen Lösungen parat, um gefährlich vor das Tor zu gelangen.
Top-Spieler fraglich
Am Sonntag wartet die nächste Aufgabe, in Wien trifft man auf den Gruppenersten Kroatien. Österreich muss gewinnen, Frankreich darf in Dänemark nicht gewinnen – nur dann endet Österreich nicht auf Platz vier, nur dann kann der Abstieg aus Liga A verhindert werden. Am Samstag wurde in Wien. Alaba, Arnautovic und Weimann sind angeschlagen und für das Kroatien-Spiel fraglich, der erkrankte Ulmer fehlt auch am Sonntag.