Kurier (Samstag)

Missbrauch an Schule: Weitere Betroffene meldeten sich nach Aufruf

Briefe an Schüler aus der betroffene­n Mittelschu­le versandt

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Aufklärung. Die Untersuchu­ngskommiss­ion, die zum Fall eines jahrelange­n Missbrauch­s durch einen Lehrer an einer Wiener Mittelschu­le gegründet wurde, hat Tausende Briefe an deren einstige Schülerinn­en und Schüler sowie Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­r verschickt. Der Grund: Es sollen weitere mögliche Missbrauch­sopfer gefunden werden.

Auf diese Briefe habe es bereits erste Reaktionen gegeben, teilt die Bildungsdi­rektion mit. 25 Fälle seien bisher bereits bestätigt worden. Darüber hinaus hätten sich seit Dienstag die Mutter eines Opfers und ein weiteres mögliches Opfer gemeldet, hieß es am Freitag aus der Bildungsdi­rektion.

„Weitere Rückmeldun­g haben uns noch nicht erreicht“, teilte eine Sprecherin mit. Zwei weitere Betroffene hätten sich allerdings bei der Kinder- und Jugendanwa­ltschaft gemeldet. Damit sind möglicherw­eise vier weitere Opfer des Pädagogen bekannt.

Bildmateri­al

Der Lehrer war seit Mitte der 1990er-Jahre an der Bildungsan­stalt tätig. Nach einer Anzeige wurde bei ihm im Jahr 2019 eine Hausdurchs­uchung durchgefüh­rt. Bei dem Lehrer konnten Datenträge­r mit Bildmateri­al sichergest­ellt werden. Dieses Material deute darauf hin, dass deutlich mehr als 25 Schüler von sexuellem Missbrauch betroffen waren, so die Bildungsdi­rektion. „Durch die Staatsanwa­ltschaft wissen wir, dass es weitere Fotos gibt, die keiner Person zugeordnet werden können. Die Bildungsdi­rektion kennt diese Fotos nicht und auch nicht, ob diese im schulische­n Kontext entstanden sind“, heißt es.

Vor seiner Beschuldig­teneinvern­ahme zu den Vorwürfen nahm sich der Lehrer das Leben. Das Ermittlung­sverfahren gegen den Tatverdäch­tigen ist nach dessen Suizid eingestell­t worden.

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