„Rebecca“: Altbewährtes in neuem Anstrich
Das Musical ist mit hervorragendem Ensemble wieder im Raimund Theater zu sehen
Kritik. Altbewährtes in neuem Anstrich zu präsentieren können die VBW (Vereinigte Bühnen Wien) besonders gut. Da eigene Musicals sich noch im Entwicklungsstadium befinden, hat man aus dem honorigen Archiv „Rebecca“ausgegraben, das 2006 am Raimund Theater uraufgeführt wurde und jetzt einer neuen Generation an Musicalbesuchern präsentiert wird. Choreografie und Kostüme wurden teilweise verändert, Bühneneffekte modernisiert und die Ausstattung opulent aufgewertet. Auch diesmal sehen wir brennende Stiegen und fallende Luster am Landsitz von Manderley.
Den berühmten gleichnamigen Roman schrieb Daphne
du Maurier 1938, Alfred Hitchcock hat den Stoff verfilmt und das Team Michael Kunze und Sylvester Levay („Elisabeth“) verfasste das erfolgreiche Musical. Bisher konnten mehr als 2 Millionen Besucher in 12 Ländern verzeichnet werden. Regisseurin Francesca Zambello versteht es, mit einem hervorragenden Ensemble diese Schauergeschichte um Eifersucht und Intrige umzusetzen. An der psychologischen Profilierung der Figuren hätte sie noch arbeiten können. Die Holländerin Willemijn Verkaik hat es mit der Paraderolle der Mrs. Danvers nicht leicht. Ihre Vorgängerinnen waren immerhin die fulminanten Pia Douwes und Susan Rigvava-Dumas. Verkaik kann Besessenheit und Wahnsinn bravourös glaubhaft machen.
Ebenfalls aus Holland stammt die sympathische Nienke Latten, die mit sicherer Stimme Mrs. de Winter gibt. Ihr Ehemann Maxim ist mit Mark Seibert gut besetzt.
In der komödiantischen Nebenrolle der Mrs. van Hopper brilliert Ana Milva Gomes. Herbert Pichler dirigierte umsichtig und präzise das VBW-Orchester. Wie bei Musicals so üblich, quittierte das Premierenpublikum die Neuproduktion mit frenetischem Applaus. Diesmal aber zu Recht.
★★★★ά