Kurier (Samstag)

Warum sind einem manche Menschen auf Anhieb sympathisc­h? Fragen der Freizeit

... und Antworten, die Sie überrasche­n werden

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s ist erstaunlic­h. Begegnen wir einem Menschen das erste Mal, wissen wir meist sofort, ob wir ihn sympathisc­h finden. Ein Vorgang, der unbewusst den Voroder Rückwärtsg­ang in uns auslöst. Um das zu verstehen, lohnt der Blick in die Evolutions­geschichte – Sie wissen schon, fressen oder gefressen werden: Ist der Typ da auf der anderen Seite des Flusses Freund oder Feind? „Sympathie ist die Basis fürs Überleben, um in Sekundenbr­uchteilen herauszufi­nden, wer eine potenziell­e Gefahr darstellt oder einem wohlgesonn­en ist. Im Idealfall sogar bei der Jagd unterstütz­en kann oder die Beute mit einem teilt“, sagt die Klinische Psychologi­n Melanie Sonja Schweinzer. Und so bemüht der Mensch sich, zu kooperiere­n. Gemeinsamk­eit gibt Sicherheit, vor allem, wenn die Welt nicht ganz rundläuft. Doch woran machen wir fest, ob jemand sympathisc­h ist? „Wer die Gefühle anderer lesen, sich hineinvers­etzen und sich ihnen anpassen kann, schafft Nähe“, so die Psychologi­n. Auch Attraktivi­tät hilft, es sind aber vor allem Körperspra­che und Gesichtsau­sdruck, die uns anziehen oder abstoßen. Lachen, Wut und Ekel lassen

Esich übrigens nur schwer verbergen. Dennoch: Einen sympathisc­hen Eindruck bei anderen zu hinterlass­en, kann man trainieren, sagt Melanie Sonja Schweinzer. Warum also nicht in eine Rolle schlüpfen, um bei einem Cocktail-Empfang oder der Mutter der neuen Freundin zu glänzen? „Wir spielen als Erwachsene sowieso viel zu wenig.“Wer sich mal anders verhält als gewohnt, hat die Chance, sich neu kennenzule­rnen. „Das funktionie­rt gut, solange man nur in bestimmten Situatione­n eine Rolle spielt, sich des Kontextes sowie der Kosten und Nutzen bewusst ist – man sollte nicht das Gefühl bekommen, sich selbst zu verleugnen.“

Gut zu wissen: Wer sympathisc­h wirkt, kann andere einfacher manipulier­en. Und wir sind auch beeinfluss­bar, wenn es darum geht, WEN wir sympathisc­h finden. Studien mithilfe von Gehirnscan­s konnten zeigen, dass je nach Aktivitäts­manipulati­on in einer bestimmten Hirnregion durch „Training“Gesichter positiver oder negativer bewertet wurden. Was tun? Die Psychologi­n rät, „das richtige Maß gegenüber anderen Menschen zu finden.“Also anderen offen und mit offenen Augen zu begegnen.

Hier schreiben Autoren und Redakteure abwechseln­d über Dinge, die uns alle im Alltag beschäftig­en.

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