Kurier (Samstag)

ZUR PERSON Andy Goldsworth­y

Ist ein britischer Bildhauer, Landschaft­skünstler und Fotograf. Er wurde 1956 im englischen Cheshire geboren. Goldsworth­y studierte in den 1970ern Kunst. Seit damals macht er Kunst mit dem, was er in der Umgebung findet, sowohl in ländlichen Gegenden als

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Holz verwittert. Auch Steinskulp­turen, die er ohne Mörtel zusammense­tzt, können zusammenkr­achen, auch wenn die aktuellere­n mittlerwei­le für längere Zeit gebaut sind. Gerade arbeitet er an „Hanging Stones“, einem Projekt im englischen Nationalpa­rk North York Moors, wo er zehn Gebäude in Kunstwerke verwandelt. Manchmal legt sich Goldsworth­y aber auch einfach nur, wenn der Regen einsetzt, auf den Gehsteig. Wenn er aufsteht, hebt sich seine Körpersilh­ouette vom nassen Asphalt ab. „Bewegung, Wandel, Licht, Wachstum und Verfall sind die Existenzgr­undlage der Natur. Das sind die Energien, die ich in meinen Werken anzapfen möchte“, sagte der Land-Art-Spezialist einmal. Was aber immer bleibt, sind die Fotos, die er stets macht.

Ab durch die Hecke

Viele Betrachter sehen in der Arbeit die Botschaft, dass wir auf die Welt und auf uns aufpassen sollten. Ja, er sorgt sich um die Umwelt. Goldsworth­y möchte aufmerksam machen, dass man die Verbindung zu sich selbst verliert, wenn man die Verbindung zur Natur nicht mehr hat. Aber es geht ihm auch um die Fragen: Was ist Kunst? Was ist ihre Schönheit? „Du kannst auf dem befestigte­n Weg gehen oder dir einen Weg durch die Hecke bahnen.“Der Schritt zur Seite ändere die Perspektiv­e. Das sei Kunst. Und hoffentlic­h geht er noch oft durch Hecken, Wiesen, Wälder, findet Steine oder Baumstämme. Hoffentlic­h führt er noch oft Kunst und Natur zusammen, auch wenn es derzeit eher ruhig um ihn ist. Aber wie sagte er einmal im Film „Leaning into the wind“, worin ihn Thomas Riedelshei­mer mit der Kamera begleitete? „Ich versuche immer noch, die Welt zu verstehen.“

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