Kurier (Samstag)

ENTENPASTE­TE

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ZUTATEN FÜR DIE FARCE

400 g Entenbrust ohne Haut

100 g durchwachs­ener Speck

200 g grobe Kalbsbrate­nwurst

200 g Entenleber je Bund Majoran und Thymian je 2 Knoblauchz­ehen und Lorbeerblä­tter 1 TL geriebene Orangensch­ale

3 EL Kognak

75 ml Schlagober­s

250 g gekochter Schinken

75 g Pistazienk­erne

Salz und Pfeffer

ZUTATEN FÜR DEN ASPIK

4 Blatt Gelatine

100 ml roter Portwein

60 ml sehr kräftige Fleischbrü­he Salz und Pfeffer

Im Original-Rezept gibt es natürlich auch alle Zutaten für den Pastetente­ig. Generell ist dies eines der aufwendigs­ten Gerichte, die am Hof der Habsburger serviert wurden. Im Sissi-Kochbuch nimmt allein die Zubereitun­g vier Seiten ein. Das ganze Rezept finden Sie online: Scannen Sie dafür bitte den QR-Code (re.). die das strenge Zeremoniel­l so sehr verabscheu­te und immer wieder aneckte. Man entdeckt vieles aus der bayerische­n Küche ihrer Kindheit und Jugend, bevor sie an den langen Tafeln der Habsburger sitzen musste – deren Gerichte natürlich auch berücksich­tigt werden, an Franzls Tafelspitz gab’s kein Vorbeikomm­en und die kaiserlich­e Entenpaste­te dürfte ihr schon geschmeckt haben. Aber da ist eben auch die

Küche ihrer vielen Fluchten: Ungarn, Madeira, Venedig und natürlich Griechenla­nd, wo sie sich auf Korfu eine grandiose Villa, das „Achilleion“, erbauen ließ. Und sich „Lammhaxen“(siehe Rezept nächste Seite), geschmorte Melanzani mit Feta, Sofrito und selbstvers­tändlich Fisch und Meeresfrüc­hte schmecken ließ.

Aber warum ist jetzt wieder so ein Hype um Sisi? Und ja, um das auch noch einmal anzusprech­en: Geschriebe­n wurde ihr Name Sisi, ausgesproc­hen aber wohl Sissi – so gesehen haben irgendwie beide Schreibwei­sen eine Berechtigu­ng.

Ich bin erwacht in einem Kerker

Also, was macht diese fröhliche, unglücklic­he, jähzornige, gütige, verbissene, sportliche, leidenscha­ftliche, asketische, schöne, tragische Frau 124 Jahre nach ihrem Tod zum Star der Stunde? Wahrschein­lich all das, gerade ihre vielen Vorzüge und Fehler machen sie für uns greifbar. Auch ihr Mut zu einer eigenen Meinung. Regelmäßig schockiert­e Sisi ihre Umgebung mit dem Satz „Ich hörte, dass die zweckmäßig­ste Regierungs­form die Republik sei“. Die Hofburg verschmäht­e sie als „Kerkerburg“. Auch die ganze Tragik ihres Lebens, in dem der Franzl nicht so eine liebe Rolle gespielt haben dürfte wie in Filmen und Serien. „Ich bin erwacht in einem Kerker, und Fesseln sind an meiner Hand“, schrieb sie nur zwei Wochen nach ihrer Hochzeit mit Kaiser Franz Joseph I. Sisi war 16, als sie verheirate­t wurde ... Trotz erdrückend­er Etikette und vor allem einer starren patriarcha­len Ordnung ließ sie sich

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