Hansjörg Hofer: Mit Witz und Wissen für 1,4 Mio. Menschen
Behindertenanwalt starb mit 63 Jahren
Nachruf. Er war mit feinem Humor gesegnet, und weder seine Behinderung noch manch schwere Erkrankung trieben ihn in die Verbitterung, im Gegenteil: Er blieb bis zuletzt kampfesfröhlich.
In der Nacht zum Freitag ist Behindertenanwalt Hansjörg Hofer mit 63 Jahren verstorben. Und die Tatsache, dass die Beileidsbekundungen aus allen politischen Lagern und allen wesentlichen Institutionen kommen, zeigt: Der Mann war fachlich beschlagen und wurde geachtet.
„Wir alle werden Hansjörg Hofer als liebenswerten Menschen, geschätzten Kollegen, hoch anerkannten Experten und eine der größten Persönlichkeiten der österreichischen Behindertenpolitik für immer in Erinnerung behalten“, schrieb Gesundheitsminister Johannes Rauch.
Die berufliche Inklusion von Menschen mit Behinderungen, das Bundesbehindertengesetz und auch das heimische Gleichstellungsrecht trugen die Handschrift Hofers, der 1985 im Sozialministerium begann und bis zum stellvertretenden Sektionschef aufsteigen sollte.
2017 wurde er Behindertenanwalt. Und in dieser Funktion drängte Hofer unermüdlich, die Lebenswelt der 1,4 Millionen Menschen zu verbessern, die im Alltag mit einer Behinderung leben. Noch im Juli forderte er im KURIER, dass Menschen mit Behinderung eine 13. Mindestsicherung bekommen sollten. Denn im Vergleich zu 40 Milliarden Euro, die für die Bekämpfung von Pandemie und Teuerung ausgegeben würden, seien die dafür nötigen 60 Millionen Euro „ein Klacks“.