Harte Zeiten: Zuckerberg kündigt Sparmaßnahmen an
Internet-Konzerne, die auf Werbeeinnahmen setzen, stehen unter Druck
Es wird nicht ruhiger um den Facebook-Mutterkonzern Meta. Jüngste Meldung an Negativ-Schlagzeilen: Es muss gespart werden, und zwar offenbar ordentlich. Mark Zuckerberg, Gründer und Chef des Konzerns, kündigte einen Einstellungsstopp bei den Beschäftigten und Etatkürzungen in mehreren Bereichen an. Das berichtete gestern unter anderem die Nachrichtenagentur Bloomberg. Laut dem Bericht sagte Zuckerberg, dass Meta 2023 kleiner sein werde als heuer.
Reihe von Anzeichen
Hat man die Turbulenzen, in denen sich die Facebook-Mutter in den vergangenen Monaten befand, beobachtet, kommt diese Meldung wenig überraschend. Schon im Juli wurde klar, dass sich der Facebook-Mutterkonzern im zweiten Halbjahr auf schwierige Zeiten einstellt, wie einer internen Mitteilung damals zu entnehmen war. Das Unternehmen müsse „in einem Umfeld langsameren Wachstums“fehlerfrei und schlanker arbeiten, erklärte da Produktvorstand Chris Cox. Im Juni musste das Unternehmen den Abgang von Top-Managerin Sheryl Sandberg hinnehmen, die lange als rechte Hand von Zuckerberg galt.
Den Anfang allen Übels bildeten die Quartalszahlen, die Anfang Februar bekannt gegeben wurden. Auf einen Schlag hat Meta da rund ein
Viertel seines Werts verloren. Der Börsenwert des Konzerns brach um 220 Milliarden Dollar (damals rund 194 Mrd. Euro) ein – ein Negativrekord. Danach war Meta nur mehr rund 678 Mrd. Dollar wert. Die Erklärung: Die Aktie fiel am fraglichen Februar-Tag zum Auftakt des USHandels um rund 24,5 Prozent auf damals knapp 244 Dollar. Erstmals sinkende Userzahlen und die Umsatzprognose für das da laufende Quartal hatten die Investoren enttäuscht. Zwar haben sich die Userzahlen im Quartal darauf wieder erholt, aber dauerhaft durchschnaufen kann Meta nicht.
Dem Konzern, zu dem auch Instagram gehört, macht vor allem die Konkurrenz zur Social-Media-Plattform
Tiktok zu schaffen. Zusätzlich haben auch die Privatsphäreeinstellungen von Apple für das iPhone Probleme bereitet. Das Metaverse, von Zuckerberg vielfach angekündigt und -gepriesen, verschlingt zusätzlich Milliarden an Entwicklungskosten. Hinzu kommen die allgemeinen Konjunktursorgen, die Inflation und die daher knausrigeren Werbekosten.
In den vergangenen Jahren ist Meta irrsinnig schnell gewachsen. Per 30. Juni hatte der Konzern mehr als 83.500 Mitarbeitende. Vor einem Jahr waren es um 20.000 weniger. Mit den Sparmaßnahmen ist Meta übrigens nicht allein. Auch Google-Mutter Alphabet hat eine Kostenbremse angekündigt.