Kurier (Samstag)

„Der LASK hat das Glück der späten Geburt“

Der Stadion-Architekt. Harald Fux hat das neue Linzer Stadion ebenso entworfen, wie die Arenen in Innsbruck und Salzburg. In Klagenfurt und St. Pölten war er Berater. Über Energielös­ungen, runde Kabinen und kompakte Fanblocks

- VON ANDREAS HEIDENREIC­H UND PETER KARLIK Die Vision: Der LASK will schon im Februar 2023 eröffnen

Harald Fux war 26 Jahre jung, als er in Innsbruck das Tivoli-Stadion neu entworfen hat. Anfang 2023 wird auf der Linzer Gugl mit der neuen Raiffeisen-Arena des LASK das jüngste Projekt des Sportarchi­tekten eröffnet.

KURIER: Das Thema Energie ist sehr präsent. Was hat sich in den letzten 20 Jahren im Stadionbau geändert? Beginnt das Umdenken erst jetzt?

Harald Fux: Vielleicht in Österreich. In Amsterdam schaffen sie schon ein Fußballspi­el mit dem eigens erzeugten Strom. Die Energielös­ungen gibt es. Da muss man nichts mehr neu erfinden. Man versucht, den Strom zu speichern oder ihn mit anderen Verbrauche­rn zu teilen. Ziel ist, für die zwei Stunden des Spiels ohne Unterbrech­ung Strom zu haben.

Nicht so, wie bei einem Länderspie­l im Happel-Stadion ...

Das ist paradox. Das Pech, dass dir zwei Stromverso­rger, die jedes Stadion hat, parallel ausfallen, ist extrem. Es ist unerklärli­ch.

Hat der LASK einen Vorteil, dass er in dieser Zeit baut? Sicher das Glück der späten Geburt. Es war immer geplant, dass der LASK so ressourcen­schonend und ökologisch wie möglich agiert.

Was wird in Linz möglich sein auf diesem Gebiet?

Es wird LED-Licht und alle Arten der Wärme-Rückgewinn­ung geben – ein Blumenstra­uß an vielen Elementen.

Was wird das Besondere sein am LASK-Stadion?

Wir wollten trotz aufwendige­m Raumprogra­mm kompakt bleiben. Groß nur dort, wo groß sein muss, und dort sparsam sein, wo man sparsam sein kann. Es gibt kaum Kubikmeter, die zu viel sind. Einzigarti­g ist das gelebte Gemeinscha­ftsgefühl. Der Verein will, dass sich die Angestellt­en kennen. Da ist die Architektu­r wichtig, weil es Räume gibt, wo sich die Leute treffen. Dass nicht nur der Spieler, sondern auch Trainer, Mitarbeite­r und Nachwuchs mitgedacht wurde.

Gab es von der Sportabtei­lung besondere Wünsche?

Klar. Von Manchester City inspiriert wird es beim LASK eine runde Kabine geben. Ein teamorient­ierter Raum wird immer rund oder quadratisc­h sein, nie ein langer Schlauch. Dieser Gedanke erreicht jetzt langsam auch den Sport.

Wenn Sie zurückblic­ken auf Ihr erstes Projekt, das Tivoli

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