Giftkrimi: Sohn wegen Mordversuchs an Vater in Haft
In der Klinik St. Pölten wurden Rückstände von Rattengift im Blut des Opfers entdeckt
Ermittlungen. War der Streit um den Bauernhof der Anlass für einen hinterhältigen Gift-Anschlag?
Im Bezirk St. Pölten steht ein 52-jähriger Mann im Verdacht, seinen eigenen Vater vergiftet zu haben. Im Blut des kranken Mannes wurde im Universitätsklinikum St. Pölten eine beträchtliche Dosis Rattengift entdeckt. Nachdem eine unbeabsichtigte Einnahme des Giftes auszuschließen ist, führt die Staatsanwaltschaft St. Pölten Ermittlungen wegen versuchten Mordes, bestätigt Sprecher Leopold Bien. Am Freitag wurde über den Verdächtigen die U-Haft verhängt. Es bestehe eine „hinreichende Verdachtslage“, dass er für den Giftanschlag verantwortlich
Bien.
Das landwirtschaftliche Anwesen des über 80-Jährigen ist grundbücherlich bereits auf den Sohn überschrieben. ist, erklärt Der Vater hat aufgrund eines Ausgedingevertrages bis zu seinem Tod das Wohnrecht. Nicht nur darüber soll es in der Beziehung beider Generationen zu heftigen Diskrepanzen gekommen sein. Aufgrund der Ermittlungsergebnisse spricht Bien von einem „angespannten Verhältnis“.
Schwerer Sturz
Vor wenigen Tagen ist der Landwirt nach einem Sturz schwer verletzt auf dem Hof entdeckt und in die Klinik eingeliefert worden. Da der allgemeine Gesundheitszustand sehr schlecht war, wurden Bluttests vorgenommen. Dabei stießen die Ärzte auf Rückstände des Rattengifts. Mord- und Tatortermittler des nö. Landeskriminalamtes übernahmen den mysteriösen Fall. Der Sohn des Giftopfers geriet zusehends ins Visier der Kriminalisten. Am Anwesen wurden Behälter mit Rattengift gefunden und sichergestellt.
Derzeit gehe man davon aus, dass dem Mann die Substanzen heimlich ins Essen gemischt wurden. Möglichkeiten dazu gäbe es genug, so ein Ermittler.
Für den 52-jährigen Sohn klickten diese Woche die Handschellen. Er bestreitet die Tat und jeden Zusammenhang damit. Die Ermittler warten nun das Gutachten ab, ob das sichergestellte Rattengift am Bauernhof mit jenem im Blut des Opfers übereinstimmt.