Als Österreich eine rosa Schleife bekam
Vor zwanzig Jahren startete die Initiative „Pink Ribbon“und holte das Thema Brustkrebs nach und nach aus der Tabuzone. Was das pinke Symbol verändert hat
eine Brustkrebsdiagnose erhalten (siehe re.) – das sind doppelt so viele Neuerkrankungen wie im Jahr 1985.
Grund zur Hoffnung
Der Anstieg lässt sich vor allem durch die Inanspruchnahme von Vorsorgeuntersuchungen erklären, erklärt Brustkrebsexperte Paul Sevelda. Die Zahl der Mammografien hat sich seit Beginn von Pink Ribbon verdoppelt, auch durch das 2014 eingeführte Brustkrebs-Früherkennungsprogramm, das sich an Frauen ab 40 richtet.
„Durch den medizinischen Fortschritt und den Einsatz zielgerichteter Therapien können wir jedoch immer mehr Frauen ermöglichen, mit einer Brustkrebserkrankung ,gesund‘ alt zu werden“, sagt Sevelda. Auch die Überlebensdauer sei im Vergleich zu vor zwanzig Jahren „deutlich gestiegen“.
Die Pandemie stellte Kiefhaber und ihr Team vor neue Herausforderungen. Die Beratungen seien um 35 Prozent gestiegen, zudem musste deutlich öfter finanzielle Soforthilfe geleistet werden. „Betroffene haben Angst, dass sie sich mit Covid infizieren und einen schweren Verlauf erleiden, aber vor allem auch, dass sie für die Dauer der Infektion keine Krebstherapie bekommen können.“
Berührt habe sie zuletzt vor allem die Geschichte einer Frau, die durch den Krebs in finanzielle
Not geraten war und nicht wusste, ob sie den Skikurs für ihr Kind oder den Selbstbehalt für ihre Perücke zahlen sollte. „Das ist nur eines von vielen Schicksalen“, sagt Kiefhaber. „Auch nach zwanzig Jahren berührt einen noch jedes einzelne.“
Häufigkeit Brustkrebs ist die häufigste Krebsart bei Frauen und die häufigste krebsbedingte Todesursache. Im Jahr 2019 erkrankten daran in Österreich 5.568 Frauen und 63 Männer. 1.610 Patientinnen sind daran verstorben
Aktionsmonat
Am 1. Oktober ist Internationaler Brustkrebstag. Zahlreiche Gebäude, darunter das österreichische Parlament, leuchten rosa
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