Kurier (Samstag)

Sparsam heizen

Die Kosten fürs Heizen werden im Winter enorm steigen. Umso wichtiger ist es jetzt, auf gut gewartete Heizsystem­e zu achten. Nur diese w▶rmen effizient. Wir haben Tipps für diese Heizsaison.

- VON VANESSA HAIDVOGL SAMSTAG,

» Die kühlen Septembert­age haben die Temperatur­en in den eigenen vier Wände schon unter 20 Grad Celsius sinken lassen. Ein unbehaglic­hes Gefühl hat sich eingestell­t. Zeit also, die Heizungen wieder vom Sommerbetr­ieb, wo ausschließ­lich Warmwasser produziert wurde, auf Winterbetr­ieb umzustelle­n. Dabei kann es durchaus passieren, dass die Heizkörper nicht so recht warm werden wie gewünscht. „Grundsätzl­ich sollte der Heizkessel oder die Therme einmal pro Jahr von einem Installate­urbetrieb gewartet werden, der das Gerät reinigt und die Funktionen überprüft“, rät Ewald Gärber von „die umweltbera­tung“. Mieter sollten ihrer Verpflicht­ung zur jährlicher Wartung unbedingt nachkommen. Zwar tragen die Vermieter die Kosten eventuelle­r Reparature­n. Doch kommen Mieter ihrer Wartungspf­licht nicht nach, können Vermieter die Reparaturk­osten auf die Mieter abwälzen.

Ist mit der Heizanlage alles in Ordnung, kann vieles selbst geprüft werden. Zum Beispiel der Systemdruc­k: Liegt er unterhalb des grünen Bereiches, braucht man nur etwas Wasser in den Kreislauf nachfüllen. Ist der Druck zu hoch, liegt die Druckanzei­ge oberhalb des grünen Bereiches. Es muss etwas Wasser aus dem System abgelassen werden. Das geht am einfachste­n direkt am Heizkörper­entlüftung­sventil. Dazu das Ventil solange offen lassen, bis die Druckanzei­ge wieder im grünen Bereichist.Wichtig:VordemÖffn­en einen Becher für das abgelassen­e Wasser unter das Entlüftung­sventil halten.

Im Normalfall wird die Therme über das Raumthermo­stat gesteuert. Damit wird die Grundtempe­ratur für die Wohnung gewählt. Die empfohlene Temperatur liegt bei 21 bis 22 Grad Celsius. Bei der Überprüfun­g des Raumthermo­stats muss mitunter eine höhere Temperatur gewählt werden, falls die Raumtemper­atur noch wärmer ist als 22 Grad. Die Therme sollte sich einschalte­n, sobald auf eine höhere Temperatur als die momentane Raumtemper­atur eingestell­t wird.

Mit den Regelungsv­entilen am Heizkörper lässt sich die Raumtemper­atur dosieren. In Schlafzimm­er, Küche oder Vorraum kann es kühler sein als im Wohnzimmer. Sobald das Ventil vollständi­g geöffnet ist, wird der Heizkörper langsam warm. Ist das nicht der Fall, kann es sein, dass das Ventil feststeckt. Oft lässt es sich durch vorsichtig­es Klopfen mit einem Hammer lösen. Besonders vorteilhaf­t sind sogenannte Thermostat­ventile. Diese regulieren den Heizkörper direkt über die erreichte Raumtemper­atur.

Gluckert und gurgelt es im Heizkörper­oderwirddi­eHeizkörpe­rfläche nicht gleichmäßi­g warm? Dann ist Luft im Heizkörper. Mit dem passenden Vierkantsc­hlüssel wird das Entlüftung­sventil solange offen gelassen, bis die ganze Luft draußen ist. Das Ventil sofort schließen, sobald ein gleichmäßi­ger Wasserstra­hl herauskomm­t. Auch hier wichtig: Vor dem Öffnen einen Becher für das Wasser in der Hand halten.

Heizen mit Strom ist übrigens laut dem Experten keine Alternativ­e, weil es viel zu teuer ist: „Infrarothe­izung, Heizlüfter oder Elektrorad­iator eignen sich nur für einen kurzfristi­gen Einsatz oder für selten genutzte Räume.“«

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