Die Zukunft von Bond
Marlene Auer, Chefredakteurin
Retro liegt im Trend wie kaum zuvor. Nicht nur, dass Schallplatten zurück in die (Ton)-Spur finden oder historische Sissi-Serien boomen. Auch in der Mode beamen wir uns zurück, in diesem Fall in die Nullerjahre, wie wir anhand der neuesten Laufsteg-Looks auf der Mailänder Fashion Week sehen. Möglicherweise liegt es ja daran, dass wir in der vertrauten, alten Zeit Trost und Halt suchen für die Gegenwart, die uns seit Jahren mit Krisen in Atem hält. Da kommt es gerade richtig, dass uns auch der berühmte Geheimagent James Bond in andere Welten führt, zum Auftakt seines 60. Jubiläumsjahres reisen wir mit ihm durch Zeit und Raum, und erkunden seine spektakulärsten Drehorte.
Aber wir schauen nicht nur zurück. Wie geht es mit Bond weiter? Zum Start von „Keine Zeit zu sterben“interviewten wir vor etwa einem Jahr die Produzenten Barbara Broccoli und Michael Wilson. Dabei kündigten sie an, was Broccoli kürzlich erneut öffentlich betonte: Der nächste Bond werde neu interpretiert, denn „Bond ist ein Zeitgenosse“. Wie genau das geschehen soll, ist bisher nicht klar. Man suche noch nach der Richtung des neuen Films und dem geeigneten Darsteller, der sich längerfristig verpflichten muss und der – wenn es nach Broccoli geht – keine Frau sein wird. „Bond ist eine durch und durch männliche Figur“, sagte sie uns. „Es wäre kompletter Unsinn, das zu ändern. Aber es sollte mehr Filme von Frauen, mit Frauen, für Frauen geben. Das wäre viel besser, als Frauen Männerrollen spielen zu lassen.“Vermutet wird, dass wir ein paar Jahre auf den neuen Bond warten müssen.
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