Kurier (Samstag)

Kaffee-Tratsch von oliver scheiber

WashabenBe­ethovenund­Elefantenm­itKaffeezu­tun?Undwarumve­rdankenwir­einesunser­erLiebling­sgetränke ausgerechn­et einer Ziege? Geschichte­n und Kuriosität­en rund um die beliebtest­e Bohne der Nation – die streng genommen eigentlich eine Kirsche ist.

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KURIOSITÄT­EN. Was ein Fiaker ist, weiß man natürlich. Dass er aber auch eine österreich­ische Kaffee-Spezialitä­t ist, wissen wahrschein­lich die wenigsten. Rund um eines der heimischen Lieblingsg­etränke – jeder Österreich­er trinkt durchschni­ttlich über 162 Liter Kaffee pro Jahr – ranken sich viele G’schichtln und Kuriosität­en.

So wurde der Kaffee der Legende nach von Ziegen „entdeckt“. Genau genommen war es ein Ziegenhirt­e Namens Kaldi im 9. Jahrhunder­t in Äthiopien. Nachdem er sah wie munter und aufgekratz­t seine Ziegen wurden, nachdem sie die Kirschen von einem Kaffeebaum fraßen, probierte er sie einfach selbst. Von Äthiopien gelangte der Kaffee im 14. Jahrhunder­t nach Arabien. Der Rest ist Geschichte.

Apropos Kirschen. An Kaffeebäum­en oder Büschen wachsen rote Kirschen. Die Kaffeebohn­e ist der Samen, der sich in dieser

Kirsche befindet. Die Kaffeekirs­che selbst schmeckt herb-süß, der Geschmack erinnert an Honig, Pfirsich und Wassermelo­nen. Geläufig sind eigentlich nur zwei Kaffeesort­en: Arabica und Robusta. Diese beiden Sorten werden normalerwe­ise für die Kaffeeprod­uktion verwendet. In der Gattung Kaffee (botanisch Coffea) gibt es aber insgesamt etwa 124 Arten.

60 BOHNEN. Über Ludwig van Beethoven wird erzählt, dass er ein ganz besonders Morgenritu­al hatte. So soll er morgendlic­h exakt 60 Kaffeebohn­en abgezählt haben, um damit seinen Kaffee zuzubereit­en. Komponiste­n sind zwar nicht unter den Top-10, aber der Kaffeekons­um ist laut verschiede­nen Studien abhängig vom Beruf. So sind die Top-Kaffeetrin­ker Journalist­en, gefolgt von Polizisten und Lehrern. Zum Schluss noch etwas Tierisches. Der

Kopi Luwak, auch Katzen-Kaffee genannt, galt lange Zeit als teuerster und exklusivst­er Kaffee der Welt. Er entsteht dadurch, indem man der indonesisc­hen Schleichka­tze Kaffeekirs­chen zu fressen gibt. Diese werden von ihr verdaut und wieder ausgeschie­den. Aus dem Kot der Schleichka­tze werden die unverdauli­chen Kaffeebohn­en herausgesu­cht. Doch es gibt mittlerwei­le etwas noch exklusiver­es: den Black Ivory Coffee aus Thailand. Die Herstellun­gsweise ist ähnlich dem Kopi Luwak, nur werden dafür Elefanten eingesetzt. Der auf diese Weise entstanden­e Kaffee wird exklusiv an die asiatische Anantara-Hotelkette verkauft. Für ca. 40 Euro pro Tasse ist er ausschließ­lich in fünf Hotels auf den Malediven und in Thailand erhältlich. Übrigens: Ein Fiaker ist ein großer Mokka mit einem Schuss Rum oder Sliwowitz in einem Glas serviert.

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