Schon jetzt an die Zukunft denken: Eine private Altersvorsorge ist auf die individuellen Bedürfnisse zugeschnitten
Die Schnellschätzung der Statistik Austria zur vorläufigen Inflationsentwicklung im September 2022 hat viele Menschen geschockt: Mit 10,5 % übertrifft die Inflationsrate die Werte während der Ölkrisen der Siebzigerjahre und steigt auf den höchsten Stand seit Juli 1952 – damals lag sie bei 14,1 %. Hauptverantwortlich für den Anstieg der Verbraucherpreise sind starke Teuerungen bei Haushaltsenergie sowie die anhaltend hohen Treibstoffpreise. Für Direktor Michael Miskarik, Leiter der HDI Lebensversicherung AG in Österreich, ist eine verlässliche ZEITWERTsicherung gerade jetzt besonders wichtig für den nachhaltigen Vermögensaufbau.
Herr Miskarik, Sie weisen immer wieder darauf hin, dass die Österreicherinnen und Österreicher durch ihr traditionelles Sparverhalten sehr viel Geld vernichten. Was meinen Sie damit? Michael Miskarik: Für den langfristigen Vermögensaufbau sind die aktuellen Rahmenbedingungen differenziert zu betrachten: Auf der einen Seite sind wir mit einer stark steigenden Inflation konfrontiert, auf der anderen Seite verharren die Zinsen auf Spareinlagen nach wie vor auf einem – im Vergleich zur Inflationsrate – extrem niedrigen Niveau. Und langfristig erwarten wir insbesondere bei nachhaltigen Geldanlagen steigende Renditen, während auf Sparbüchern das Vermögen schon seit Jahrzehnten dahinschmilzt. Derzeit ist der Realzins, also der Zins am Sparbuch abzüglich der Inflationsrate, so negativ wie schon lange nicht mehr. Das Niedrigzinsumfeld gepaart mit der hohen Inflation ist aber reines Gift für das Geldvermögen der
und Österreicher, die noch immer Milliarden auf ihren Sparbüchern bunkern. Bleiben die Rahmenbedingungen so, verlieren sie auf ihren Sparkonten mehr als sechs Milliarden Euro pro Jahr. Auf Österreichs Girokonten belaufen sich die Wertverluste laut Schätzungen der Agenda Austria auf mehr als 13 Milliarden Euro im Jahr.
Wie wirkt sich diese Entwicklung langfristig auf unser individuelles Geldvermögen aus?
Das kann man am besten anhand eines einfachen Beispiels zeigen: Nehmen wir an, wir legen heute 10.000 Euro auf ein Sparbuch, das kaum Zinsen abwirft, dann verliert unser Geld bei einer Inflationsrate von 10 % innerhalb von fünf Jahren mehr als ein Drittel seines Wertes bzw. sinkt die Kaufkraft auf unter 6.500 Euro. Nach zehn Jahren sieht die Situation noch gedankens zu streuen und dabei einen Fokus auf Wertpapiere mit höherer Ertragserwartung sowie nachhaltigem Investment-Ansatz zu legen. Das bedeutet, auch in fondsgebundene Lebensversicherungen, Aktien bzw. Aktienfonds sowie ETFs zu investieren, deren Fokus auf einem verantwortungsvollen Umgang mit natürlichen Ressourcen sowie einer klaren Werteorientierung liegt. Hier ist ein grundsätzlich neues, gemeinsames Verständnis zur ZEITWERTsicherung notwendig, denn nachhaltiges Investieren ist weit mehr als nur Umweltschutz. Neben ökologischen geht es auch um soziale und gesellschaftliche Fragestellungen. Eine gute Unternehmensführung, faire Vergütungsregeln, Engagement für die Gesellschaft und Menschenrechte sind ebenso Voraussetzungen für die Anlageentscheidung wie der bewusste Umgang mit Ressourcen. All diese AsÖsterreicherinnen pekte ergänzen bei nachhaltigen Geldanlagen die klassischen Kriterien der Rentabilität, Liquidität und Sicherheit. Damit kann ein Inflationsschutz gleichzeitig unser Geld, unsere Umwelt und unsere Ressourcen schützen.
Worauf sollten Anleger bei der Auswahl nachhaltiger Investments achten?
Anleger sind gut beraten, genauer hinzuschauen, welche Auswahlkriterien in einem Investmentfonds oder einem ETF zum Tragen kommen und welche Filter angelegt werden. Auch ein Vergleich der unterschiedlichen Investment-Ansätze ist zu empfehlen. Zudem sollten Privatanleger die Werte, die ihnen persönlich wichtig sind, möglichst genau definieren und diesen Wertekatalog als Basis für die Auswahl heranziehen. Bei HDI LEBEN stehen den Kundinnen und Kunden rund 80 qualitätsgeprüfte Investmentfonds und 21 ETFs renommierter Fondsgesellschaften sowie sechs aktiv gemanagte Portfolios zur Auswahl – darunter befinden sich mehr als 30 nachhaltige Investmentmöglichkeiten. Darüber hinaus geben offizielle Gütesiegel wie das Österreichische Umweltzeichen für Nachhaltige Finanzprodukte eine gute Orientierung und helfen bei der Auswahl.
Die fondsgebundenen TwoTrust Aktiv und TwoTrust Invest von HDI LEBEN tragen das Österreichische Umweltzeichen für Nachhaltige Finanzprodukte. Warum sind offizielle Qualitätsstandards so wichtig?
Nachhaltigkeit ist nicht immer gleich Nachhaltigkeit. In Österreich steht man zum Beispiel Atomkraft sehr kritisch gegenüber, daher stellt das für viele Menschen ein Ausschlusskriterium dar. Aber in Frankreich gilt Atomkraft als erneuerbare Energie und ist damit fester Bestandteil nachhaltiger Fonds. Man sieht: Nachhaltigkeit wird nicht in allen Ländern gleich definiert. Nationale Gütesiegel bringen hier Klarheit und Sicherheit. HDI LEBEN empfiehlt allen, die für ihre Familie nachhaltig vorsorgen wollen, ein umfassendes Beratungsgespräch mit einem vertrauensvollen, zuverlässigen und fachlich kompetenten Vorsorgespezialisten. Orientierung finden Interessierte unter:
Im nächsten KURIERSchwerpunktthema am 22. Oktober geht es um nachhaltige Unternehmensführung.
Lebensversicherungstarife
ist das Ziel Europas, bis zum Jahr 2050 klimaneutral zu werden, nicht zu schaffen. Weil laut Taxonomie-Liste auch Atomkraft „grün“ist, hoffen Staaten mit Nuklearambitionen wie Frankreich, dass auch von privater Seite die dafür benötigten Milliarden in den Bau von AKW schneller fließen.
„Greenwashing“
Schon im Vorjahr hatte Umweltministerin Leonore Gewessler protestiert: Österreich werde klagen, die Taxonomie sei „Greenwashing – weder glaubwürdig noch ambitioniert, noch wissensbasiert, sie gefährdet unsere Zukunft und ist mehr als unverantwortlich“, betonte sie. Bei der Klage beruft sich Österreich auf ein Gutachten internationaler Experten, wonach Atomkraft nicht nachhaltig sei. Dass Österreich mit dieser Argumentation vor dem EuGH durchkommt, schätzen Juristen aber als nicht besonders groß ein. Ob Atomkraft „grün“oder nicht „grün“ ist, gilt als eine politische Frage, die der Gerichtshof eher nicht beantworten dürfte.
Die Chancen
Mehr Chancen haben zwei andere Argumente: Österreich sieht die von der EU-Kommission vorgelegte Regelung (in einem sogenannten Delegierten Rechtsakt) auch als juristisch falsch. „Das liegt nicht im Kompetenzbereich der EU-Kommission“, sagt Gewessler. Die Kommission habe nicht die Ermächtigung, solch weitreichende politische Entscheidungen zu treffen. Und weiters führt Österreich Verfahrensfehler an.
Schließlich hatte die Kommission am vergangenen Silvesterabend in einer Nacht- und Nebelaktion den umstrittenen Rechtsakt vorgelegt. Danach blieben den EU-Staaten nur drei Wochen Zeit, darüber zu beraten – viel zu wenig, sagt der Verfassungsdienst des Bundeskanzleramtes. Bis es ein Urteil des EuGH gibt, dürften mindestens eineinhalb Jahre vergehen.