Kurier (Samstag)

Jubiläum im Kampf gegen den Fluch

337. Wiener Derby. Rapid bereitet sich auf den zehnten Versuch vor, den Erzrivalen im Allianz Stadion zu besiegen. Die Austria hat noch ein Debakel zu verarbeite­n

- VON ALEXANDER HUBER UND ALEXANDER STRECHA

Mike Büskens, Damir Canadi, Goran Djuricin, Didi Kühbauer und Ferdinand Feldhofer. Diese Handvoll Cheftraine­r war bei Rapid seit dem Umzug ins gar nicht mehr so neue Allianz Stadion beschäftig­t. Canadi war für ein Derby in Hütteldorf zu kurz im Amt, alle anderen sind seit 2016 an der Aufgabe „Heimsieg gegen die Austria“gescheiter­t.

Feldhofer bekommt nach den beiden 1:1 beim Debüt (5. Dezember 2021) und im

„Im Training ist guter Zunder drinnen. Wir haben einen genauen Plan, um die Austria zu besiegen“Ferdinand Feldhofer Optimistis­cher Rapid-Trainer

März zumindest eine dritte Chance. Der zwischendu­rch heftig wackelnde Steirer ist einer der wenigen Gewinner des anhaltende­n Machtkampf­es im Westen Wiens und sitzt durch die eingeschrä­nkte Handlungsf­ähigkeit des Vereins vor der Wahl eines neuen Präsidiums wieder fester im Trainer-Sattel.

Austria-Coach Manfred Schmid ist nach vier unentschie­den ausgegange­nen Duellen mit dem Erzrivalen ebenfalls noch ohne DerbySieg, aber das wirkt im Vergleich zum grünen Heimfluch läppisch: Im 337. Wiener Derby unternimmt Rapid den bereits zehnten Versuch, die Fans auch nach dem Schlusspfi­ff gegen die Austrianer jubeln zu lassen.

Neben den 26.000 Fans im früh ausverkauf­ten Stadion sind am Sonntag ab 17 Uhr neben den Sky-Kunden diesmal auch die ORF-Seher live dabei. Die Vorbereitu­ng hätte kaum unterschie­dlicher ausfallen können. „Ruhe tut gut“, sagt Feldhofer über das Arbeiten mit der Mannschaft nach dem 5:0 am Tivoli vor einer Woche.

Schlaf als Hilfe

5:0 ist auch das jüngste Austria-Spiel ausgegange­n, allerdings erstens für den übermächti­gen Gegner Villarreal und zweitens erst Donnerstag­nacht. Deswegen lautet das violette Motto: „All you need is Schlaf.“„Wir müssen jetzt gut regenerier­en und schauen, wer fit und frisch ist“, erklärt Schmid. „Deswegen haben wir in Valencia übernachte­t und sind erst am Freitag zurückgefl­ogen.“

Schmid hatte auch in Hinblick auf das Derby einige Spieler ausgetausc­ht, weil das Duell mit Villarreal bei 0:2 ohnehin entschiede­n war. „Natürlich kommt dann etwas Unordnung rein, die Folge waren drei Tore in elf Minuten. Aber man hat auch gesehen, dass wir einfach nicht die nötige Dichte im

Kader haben. Wobei – Villarreal hat auch schon ganz andere Mannschaft­en schlecht aussehen lassen.“

Der Austria-Trainer sieht „einen herben Rückschlag“, auf das 0:3 gegen Sturm Graz folgte nun ein 0:5-Debakel in Valencia, dazu viele vergebene Chancen. Ein Manko, das auch zum 1:4 in Posen geführt hat und sich wie ein roter Faden durch das violette Spiel zieht in dieser Saison.

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