Feine Sturm-Zeit: Eine Mutinjektion und kaum noch Patienten
Die schlechte Nachricht vorneweg: Sturm ist nach dem 0:0 gegen Lazio Gruppenletzter in der Europa League. Die gute Nachricht: Die Steirer sind punktegleich mit Tabellenführer Feyenoord, der noch nach Graz muss (27. Oktober).
Die beste Nachricht aber: Sturm zeigte gegen die italienische Topmannschaft, die laut Trainer Christian Ilzer „durchaus den Bewerb gewinnen kann“und derzeit im Spitzenfeld der Serie A liegt, eine engagierte, disziplinierte Leistung gewürzt mit spielerischen Höhepunkten. Zumindest eine Stunde lang, dann musste man etwas dem hohen Tempo Tribut zollen. Es hätte auch anders kommen können: „Mit einem Tor für uns wäre die Stimmung im Stadion wahrscheinlich explodiert“, lobte Ilzer den fanatischen Sturm-Anhang.
Umso erfreuter ist Ilzer, dass er in diesen anstrengenden Zeiten mit Meisterschaft (am Sonntag kommt die WSG Tirol) und Europacup (am Donnerstag geht es in Rom weiter) beinahe auf den ganzen Kader zurückgreifen kann. „Es ist klar, dass ich manchen Spielern eine Pause geben muss“, sagt der Steirer. Nachdem die Langzeitverletzten Otar Kiteishvili und Jakob Jantscher wieder an Bord sind, hat er in der Offensive fast die Qual der Wahl. Auch Topstürmer Emanuel Emegha wird nach seiner Schulterverletzung bald zurückkehren.
„Käfig ohne Ausweg“
Nun heißt es regenerieren: Das Spiel gegen Lazio kostete Substanz. Auch wenn das Lob italienischer Medien für eine Mutinjektion sorgt. So fasste Tuttosport zusammen: „Lazio zeigt kaum Reaktionsfähigkeit gegenüber den Hieben der zügellosen Jugendlichen von Sturm Graz, dessen Mittelfeld für Lazio zu einem Käfig ohne Ausweg geworden ist.“Eine Auszeichnung, die vor allem der nicht mehr ganz junge Stratege Jon GorencStankovic (26) für sich beanspruchen darf.