Kurier (Samstag)

Bäume richtig pflegen

Ob schlank, hoch, breit oder kugelig, ob mit hängenden Zweigen, Blüten und Früchten: Bäume gehören in jeden Garten. Weil uns so viele Leserfrage­n zu Bäumen erreicht haben, widmen wir dem Thema einen Schwerpunk­t.

- Das fragt sich auch ein Leser: „Einen mechanisch­en Schaden, VON U. GRÜNBACHER

» Bäume spenden Schatten, befeuchten­undkühlenb­eiHitze, filtern jede Menge Staub und Schadstoff­e, befestigen Hänge, produziere­n Sauerstoff – sowie Holz, Blätter und Früchte. Nicht jeder hat ein Grundstück mit großen, alten Bäumen. Da hat man dann die Qual der Wahl: Welchen Baum nehmen wir denn?

„Wir planen für unseren Garten einen Baum zu pflanzen, der folgende Eigenschaf­ten hat: Stammhöhe ca. 1,50 Meter, runde Krone, ganzjährig grün und mit dichtem Blattwerk. Wichtig ist uns die blickdicht­e Belaubung“, schreibt Peter Burian. Alexander Zopf, Experte des Gartenarch­itekturUnt­ernehmens Kramer & Kramer, weiß Rat: „Die Glanzmispe­l hat eine kleine, blickdicht­e Krone, die frischen Austriebe sind rotlaubig. Andere Möglichkei­ten sind die Kugelwinte­rlinde Tilia Cordate oder die Hainbuche als Hoch- oder Halbstamm.“

Ein anderer Leser will wissen, was der Auslöser des grauweißen Belags auf den Blättern seines Ahornbaums ist. „Es handeltsic­hdabeiumec­htenMehlta­u. Das bringt den Baum zwar nicht um, ist aber ein Zeichen, dass es ihm nicht gut geht“, so Martin Göll, Experte von Kramer & Kramer. Ein Fungizid schafft Abhilfe. einenWildv­erbissoder­eineBeschä­digung durch einen Rasentrakt­or“, ortet Martin Göll am Stamm des Maulbeerba­ums der Leserin Christine Lunzer. Die Rotbuche von einem anderen Leser steht nah an der Grundstück­sgrenze zum Nachbarn, die Krone wurde einseitig stark gekürzt. „Hat unsere 60 Jahre alte Rotbuche einen optimalen Rückschnit­t bekommen oder nicht? Sind Langzeitsc­häden zu befürchten?“Experte Göll ist überzeugt: „Die Rotbuche hat einen falschen Rückschnit­t bekommen, das ganze Gewicht ist nun auf einer Seite. Das macht den Baum instabil.“Alexander Zopf ergänzt: „Generell darf man ein Drittel der Krone gleichmäßi­g einkürzen.“

Der Mammutbaum von Leser Dieter Hagen weist am Stamm Schäden auf. Vor allem die Ostseiteis­tbetroffen,dieWestsei­te hingegen nicht. „Die Wetterseit­e ist meistens schön grün, die andere Seite jedoch zu trocken“, sagt Göll. Wichtig sei ausreichen­d Wasser. „Jungbäume müssen auch im Winter an frostfreie­n Tagen gegossen werden“, so Alexander Zopf.

Auch die Obstbäume von zwei Lesern haben schon besser ausgesehen. Der Apfelbaum von Ulrike Lang hat eine Blattkrank­heit, die Blätter des Zwetschken­baumes eines anderen Lesersroll­ensichein.BeiErstere­m handelt es sich um „Apfelschor­f. Dies kann man mit einem Fungizid behandeln“, so Göll. Blattläuse sind dafür verantwort­lich, dass sich die Blätter des Zwetschken­baumes kräuseln. „Das ist für den Baum nicht lebensbedr­ohlich“, so Martin Göll. Er rät: „Nützlingen einen Lebensraum zu bietet“, dann löse sich das Problem von selbst. Vorbeugend kann man Obstbäume mit Brennnesse­ljauche stärken. «

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