„Schwule Fußballer sollen sich bei der WM outen“
Gary Lineker macht Mut – vor allem, weil in Katar Homosexualität unter Strafe steht
Englands StürmerLegende Gary Lineker hat schwule Fußballer zum Coming-out während der WM in Katar (20. November bis 18. Dezember) aufgefordert. Er kenne schwule PremierLeague-Spieler, die kurz davor gestanden seien, ihre Homosexualität öffentlich zu machen, sagte Lineker der Zeitung Daily Mirror. „Es wäre großartig, wenn einer von ihnen während der WM sein Coming-out hätte.“
In Katar wird Homosexualität mit bis zu sieben Jahren Haft bestraft. Besucher werden nicht diskriminiert. Homosexuelle Fans dürften Hände halten. „Alles, worum wir bitten, ist, Respekt für unsere Kultur zu zeigen“, so Turnierchef Nasser Al Khater.
Jake Daniels vom englischen Zweitligisten Blackpool sowie Josh Cavallo vom australischen Erstligisten Adelaide United sind die einzigen aktuell höherklassig spielenden Fußballer, die ihre Homosexualität öffentlich gemacht haben. Auf die Frage, warum es nicht mehr seien, sagte Lineker: „Angst vor dem Unbekannten, denke ich. Vielleicht sind sie besorgt, was ihre Mitspieler denken könnten, obwohl die es vermutlich schon wissen.“Als Berater eines bekannten Spielers würde er zum Coming-out raten, sagte Lineker. „Ich würde sagen: Sei der erste große Spieler.“Lineker selbst wird als Kommentator
der BBC aus Katar berichten. Er betonte, man werde vom ersten Tag an kritisch über Menschenrechtsverletzungen berichten.
Ausnüchterungsbereich
Indes soll es für betrunkene Fans in Katar eigene Bereiche zur Ausnüchterung geben. „Das ist ein Ort, an dem sichergestellt ist, dass diese Leute sicher sind und niemandem anderen schaden können“, sagte Turnier-Geschäftsführer Nasser Al Khater gegenüber Sky. Alkohol wird vor und nach dem Anpfiff auf dem Stadiongelände sowie nach 18.30 Uhr Ortszeit auf dem Fanfest in Doha ausgeschenkt. Während der Spiele gibt es in den Stadien nur alkoholfreie Getränke.