Kurier (Samstag)

Feldhofers Premiere: In Ried geht's für Rapid immer rund

Auf den letzten Rapid-Sieg 2015 folgten im Innviertel Trainer-Rauswürfe, öffentlich­e Abrechnung­en – und Feldhofers Bestellung

- Bundesliga. ALEXANDER HUBER

In Ried wurde verkündet, dass Ferdinand Feldhofer Rapid-Trainer wird, elf Monate später ist der 42-Jährige schwer unter Druck und erstmals selbst im Innviertel gefordert. Der letzte Sieg der Grünen gelang 2015. Seither ist es bei Ried – Rapid immer rundgegang­en. Ein Blick zurück zeigt Erstaunlic­hes:

• 20. März 2016 Rapid spielt – wie meistens unter Trainer Zoran Barisic – dominant, trifft aber nicht. Im Unterschie­d zu Ried-Joker Kreuzer. Weil Salzburg deswegen den Vorsprung in der Tabelle auf vier Punkte vergrößert hat, starten nach dem 0:1 im Verein Überlegung­en, Barisic zu feuern. Der Trainer wird wieder Zweiter und muss schließlic­h im Sommer weichen.

• 2. Oktober 2016 Rapid startet unter Trainer Mike Büskens mit dem Ziel „Meistertit­el“und geht in Runde 10 in Ried 2:4 unter. Sportchef Andreas Müller rechnet im KURIERInte­rview mit den Spielern ab: „Diese Mannschaft ist keine Einheit. Es geht um persönlich­e Eitelkeite­n. Da werden Einzelinte­ressen über das Wohl des Vereins gestellt.“

Da der Deutsche auf Heimaturla­ub weilt und diese Vorwürfe nach seiner Rückkehr nach Hütteldorf nie persönlich vorbringt oder ausdiskuti­ert, ist Müller bei den Spielern ab sofort unten durch.

• 8. April 2017 Der teuerste Kader der Vereinsges­chichte geht gegen den Letzten und späteren Absteiger 0:3 unter.

Es ist das letzte Spiel von Damir Canadi als Rapid-Trainer. Die erbosten Fans blockieren den Teambus. Kapitän Steffen Hofmann schlägt eine Aussprache

vor, aber nicht zum Gaudium der Ried-Anhänger auf dem Stadionpar­kplatz. Das vereinbart­e Treffen vor der nächsten Autobahn-Raststätte sorgt für Schlagzeil­en.

• 22. November 2020 Zum ersten und einzigen Mal fehlt Chefcoach Didi Kühbauer erkrankt. Rapid wäre mit einem Sieg Erster. Co-Trainer Nastl stellt betont offensiv auf, Ried kontert die Gäste – mithilfe des fehlerhaft­en Schiedsric­hterteams – aus. Ein gewisser Marco Grüll trifft in Minute 87 zum 4:3 für Ried.

• 28. November 2021 Rapid spielt unter dem Interimsdu­o Hofmann/Hickersber­ger Ballbesitz­fußball und kommt zu einem 2:2. Nach Schlusspfi­ff wird die Verpflicht­ung von Feldhofer bekannt gegeben, der via TV zugesehen hat.

Finale mit zwei Listen

In der Gegenwart dominiert der Machtkampf. Das Wahlkomite­e hat wie erwartet die Listen um Favorit Hofmann und jene von Präsidiums­mitglied Singer zugelassen. Die Außenseite­r Posset und Hammer sind raus. Bis spätestens 4. November wird über eine fusioniert­e Liste verhandelt – sonst folgt eine Kampfabsti­mmung. Am 26. November wird in der Hauptversa­mmlung das neue Präsidium gewählt.

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