Damit es beim Familienessen keine Brösel gibt, sollte man den Karfiol im Ganzen braten
Während der Woche im Familienkreise zu Abend zu essen, hilft, Stress abzubauen. Darüber informiert uns eine neue Studie aus den USA. Wir ahnen, wer befragt wurde. Es waren eher die Bekochten als die Köchinnen, die – nach dem Arbeitstag – hektisch schnippelnd in der Küche stehen.
Wenn man, wie Ihr Kolumnist, seine Lieben dennoch gerne wochentags bekocht, gilt es, zu simplen Gerichten zu greifen. Bei uns eine sichere Wahl: Karfiol. Das Kind liebt ihn mit Butter und Bröseln. (Da andere Familienmitglieder da Stress machen statt selbigen abzubauen, und unverhohlen mit Hungerstreik drohen, fällt die Variante jedoch aus.) Die Mutter wiederum zerpflückte ihn stets in Röschen, kochte ihn mit Brokkoli, übergoss alles mit einer dezenten Sauce Béchamel mit Käse und gratinierte das Gemüse im Rohr. Dazu gab es Frankfurter und Erdäpfel.
Der Kolumnist macht ihn – es soll ja simpel sein – im Ganzen und begeht dabei gerne kulturelle Aneignung. Aus 2 TL Zimt ,2TL gemörsertem Pfeffer ,1TL Nelkenpulver und je zwei Msp Ingwer- und Kardamompulver wird das indische Gewürz Garam Masala; dazu kommen 1 TL Kreuzkümmel und je ein halber TL Currypulver und Koriander. Alles mit Öl vermengen, den Karfiol damit gut bepinseln – und zugedeckt bei 200 Grad ins Rohr. Nach einer Stunde abdecken, mit Butter bestreichen und weiterbraten, bis er saftig-bissfest ist (Gabelprobe!) und Röstaromen den Raum fluten. Co-Star ist das
Topping: Die Blätter des Karfiols werden nicht weggeworfen, sondern in Streifen geschnitten und in Butter in der Pfanne gebraten. Dazu kommen geröstete Cashews. Salzen und mit Chili würzen, dann geht’s zusammen mit frischer Petersilie ab auf den Karfiol. Fehlt nur noch eine Joghurt-Sauerrahm-Sauce mit Minze.
Die US-Studienautoren haben übrigens den „Together Tuesday“erfunden, an dem die gemeinsamen Dinner stattfinden sollen.
Der Karfiol schmeckt jeden Tag.